Mit einem Theaterfest hat das Landestheater Schwaben die neue Spielzeit eröffnet. Das neue Programm bietet eine abwechslungsreiche Auswahl an Stücken.
Memmingen – Mit einem unterhaltsamen Theaterfest startete das Landestheater Schwaben (LTS) am Samstag, 20. September 2025, in die neue Spielzeit 2025/2026. Im Mittelpunkt der kommenden Saison wird die Glückssuche als ureigener Antrieb im Leben und gesellschaftlicher Motor stehen.
Bereits am frühen Nachmittag gab es ein Mitmachprogramm für Familien, organisiert vom Jungen Landestheater. Später führten verschiedene Erlebnistouren mit künstlerischen Überraschungen für ein älteres Publikum durch das Theater.
Mehrere Workshops thematisierten die Frage, ob der Mensch tatsächlich allein für sein Glück verantwortlich ist – sogar mit einer Anleitung zum „Seltsam sein“.
Das sommerliche Wetter verleitete jedoch viele Besucher dazu, ihr Glück im Freien zu suchen. Am Abend jedoch war das Haus beim ersten „Prolog“ der neuen Saison gut besucht. Intendantin Sarah Kohrs hatte bereits in der vergangenen Spielzeit erfolgreich auf dieses Format gesetzt, um das Publikum für die geplanten Stücke zu begeistern.
Mit dem Gassenhauer „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines Stückchen Glück“ aus den frühen 1930er-Jahren, kurz vor der Zeit des Nationalsozialismus, begrüßte das gesamte Ensemble das Publikum. Der Ensemble-Chor stimmte so auf das Spielzeitmotto ein und schlug eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Intendantin Kohrs führte gemeinsam mit dem dramaturgischen Personal Alice Asper, Sven Kleine und Arno Stallmann gewohnt souverän durch den Abend und präsentierte Appetithäppchen zu den Premieren bis zum Jahresende, wobei die Musik in vielen Aufführungen eine wichtige Rolle spielt.
Das Junge Landestheater startete bereits in der Vorwoche mit „Else (ohne Fräulein)“, einem Monolog, der Arthur Schnitzlers „Fräulein Else“ neu interpretiert. Das Stück thematisiert den Konflikt zwischen dem Recht auf Selbstverwirklichung, der Verantwortung für andere und der sexuellen Selbstbestimmung. Zahlreiche Schulvorstellungen sind bereits geplant.
Als Nächstes steht die turbulente italienische Komödie „Diener zweier Herren“ auf dem LTS-Programm. Im Großen Haus dreht sich alles um Liebe, Verwicklungen und Verwirrungen, die den armen Truffaldino ordentlich ins Schwitzen bringen, bis er wieder Ordnung in das Seelenheil der Protagonisten bringen kann.
Anhand der Geschichte der „Lehman Brothers“ wird das in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung verankerte Recht auf Glück im Kontext des Kapitalismus von seinen Anfängen bis zum Zusammenbruch beleuchtet.
Im Oktober erwarten zwei weitere Premieren auf das Publikum. Zunächst das Musical „I love You, you are perfect, now change“, das sich auf humorvolle Weise mit den Leidenschaften und Herausforderungen der Liebe auseinandersetzt. Ende Oktober folgt die Aufführung „Hildegard Knef – der Teufel und die Diva“, mit der das LTS an die deutsche Nachkriegsdiva erinnern möchte. Am ersten Weihnachtstag 2025 würde Hildegard Knef ihren 100. Geburtstag feiern. Ihr Leben war geprägt von Bewunderung und Anfeindung. Mit der ausgebildeten Sängerin Cindy Walther als „Hilde“ verspricht die Bearbeitung auch begeisternden Musikgenuss.
Bis zum Jahresende stehen außerdem „Finnisch“ und die Boulevardkomödie „Jugendliebe“ auf dem Spielplan. In „Finnisch“ versucht ein verliebter Mann, durch ein selbst adressiertes Paket mit der Postbotin in Kontakt zu treten. Neben Humor und Sprachwitz thematisiert das Stück auch die zunehmende Einsamkeit in der heutigen Zeit. Ab Mitte November wird der Kinderbuchklassiker „Pinocchio“ als Weihnachtsund Familienstück aufgeführt.
Zum Abschluss verabschiedete sich der Ensemble-Chor mit dem Gute-Laune-Song „So happy together“. Der begeisterte Applaus des Publikums am Ende des Veranstaltungstages lässt auf einen unterhaltsamen Herbst schließen. Der detaillierte Spielplan ist unter www.landestheater-schwaben.de verfügbar.
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