Haley gibt sich angriffslustig: Republikanerin könnte Trump in New Hampshire gefährlich werden
Sind die Vorwahlen der Republikaner bereits entschieden? Nach Trumps Sieg in Iowa deutet alles darauf hin. Nikki Haley hofft in New Hampshire auf die Wende.
Concord – Nach der Wahl ist vor der Wahl – auch in den USA. Der überwältigende Sieg von Donald Trump in Iowa ist deshalb längst schon abgehakt. Nun richten sich alle Augen auf New Hampshire. Die dortige Vorwahl am 23. Januar ist der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zur Präsidentschaftskandidatur der Republikaner.

Chancen auf die Nominierung für die US-Wahl 2024 rechnen sich außer Trump derzeit noch Floridas Gouverneur Ron DeSantis und die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley aus. Dagegen erklärte Unternehmer Vivek Ramaswamy nach der Vorwahl in Iowa seinen Rückzug und sprach sich für Trump aus.
Vorwahlen der Republikaner: Trump gewinnt in Iowa vor DeSantis und Haley
Kandidat:in | Ergebnis in Prozent |
---|---|
Donald Trump | 51,0 |
Ron DeSantis | 21,2 |
Nikki Haley | 19,1 |
(Quelle: New York Times)
Haley fordert Trump zum TV-Duell heraus – Sechste Debatte der Republikaner fällt flach
Haley zeigte sich trotz Platz drei in Iowa ungebrochen kampfeslustig und kündigte an, an keiner TV-Debatte mehr ohne Trump teilnehmen zu wollen. Es gebe niemand anderen, mit dem sie eine Debatte führen müsse, erklärte die 51-Jährige: „Er kann sich nicht ewig verstecken.“ DeSantis gab seinerseits bekannt, er werde notfalls allein auf der Bühne stehen.
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Nach Haleys Ankündigung sagte der TV-Sender ABC News die für Donnerstag (18. Januar) geplante Debatte vor den Vorwahlen der Republikaner in New Hampshire ab. Offen ist, ob eine vom TV-Sender CNN für den 21. Januar geplante Debatte stattfinden wird. Die Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters ließ der Sender unbeantwortet.
Haley könnte bei der Vorwahl der Republikaner in New Hampshire Trump gefährlich werden
Nach der Vorwahl in Iowa schauen die USA nun also auf New Hampshire, wo am 23. Januar der nächste wichtige Termin im US-Wahlkalender auf dem Programm steht. Hier kann Haley auf ein deutlich besseres Ergebnis hoffen als im tief konservativen Iowa. Tatsächlich hat Haley ihren Rückstand auf Trump in New Hampshire aktuellen Umfragen zufolge zuletzt deutlich verkürzt. Während Trump bei etwa 43 Prozent liegt, darf Haley auf 30 Prozent der Stimmen hoffen. Eine Umfrage der American Research Group sieht beide derzeit sogar gleichauf bei 40 Prozent. Dagegen liegt DeSantis weit zurück und kommt nicht einmal auf ein zweistelliges Ergebnis.
Aktuelle Umfragen zur Vorwahl der Republikaner in New Hampshire am 23. Januar
Name | Prozent |
---|---|
Donald Trump | 43,5 |
Nikki Haley | 30,6 |
Ron DeSantis | 5,4 |
Asa Hutchinson | 0,8 |
(Quelle: FiveThirtyEight, gewichteter Durchschnitt der Umfragen, Stand: 16. Januar)
In New Hampshire leben etwa 1,4 Millionen Menschen – und haben damit eine ähnliche Bevölkerungszahl wie München. Im Vergleich zu Iowa neigen die Republikaner in New Hampshire eher zum moderaten Flügel ihrer Partei. Die Vorwahl ist „halb offen“, was bedeutet, dass auch unabhängige Wählerinnen und Wähler teilnehmen können. Dies ist ein Pluspunkt für Haley, die auf Stimmen aus der Mitte angewiesen ist. (cs)