Titelfavorit Deutschland? Khedira sieht Lage „nicht ganz so sonnig“

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Das DFB-Team trifft bei der Heim-EM im Achtelfinale auf Dänemark. Viele Experten haben Deutschland in den Favoritenkreis aufgenommen. Sami Khedira ist noch skeptisch.

Herzogenaurach – In der Vorrunde der Europameisterschaft wussten längst nicht alle großen Nationen zu überzeugen. Die vor dem Turnier am häufigsten genannten Favoriten Frankreich und England etwa ließen spielerisch jede Menge Wünsche offen. Deutschland hingegen konnte in den Spielen gegen Schottland, Ungarn und die Schweiz weitgehend auf gutem Niveau abliefern.

Gemessen an den bisherigen Auftritten haben viele Experten das DFB-Team in den Kreis der absoluten Titelfavoriten aufgenommen, dem außerdem vor allem der potenzielle Viertelfinalgegner Spanien angehört. Sami Khedira allerdings reiht sich noch nicht in die Riege derer ein, die Deutschland als klaren Titelanwärter wähnen.

Sami Khedira: „Die Schweiz hat uns die Grenzen aufgezeigt“

„Wir haben sehr viel Licht gesehen, aber auch Schatten. Es ist nicht ganz so sonnig, wie viele über die Nationalmannschaft reden“, zog der Weltmeister von 2014 bei ntv ein Fazit zur Gruppenphase aus deutscher Sicht. Um bei der EM nach den Sternen zu greifen, brauche das DFB-Team gegen die stärkeren Gegner in der K.-o.-Phase einen „Sahnetag“, ist Khedira überzeugt.

„Es fängt im Achtelfinale bei null an, es wird durchaus komplizierter, von der Taktik und der Intensität her. Die Schweiz hat uns schon ein Stück weit die Grenzen aufgezeigt und auch gezeigt, womit wir Probleme haben“, so der Ex-Profi. Dabei spricht er nicht zuletzt die Absicherung bei gegnerischen Kontern an, die Khedira schon vor dem Start des Turniers im Interview mit fussball.news als Schwachstelle ausgemacht hatte.

Gehört der DFB nach der Vorrunde zu den Titelfavoriten bei der EM?
Gehört der DFB nach der Vorrunde zu den Titelfavoriten bei der EM? © IMAGO/Jan Huebner

Tah gesperrt, Rüdiger wackelt: Bauchschmerzen wegen Anton und Schlotterbeck?

Ob Dänemark im Achtelfinale die Mittel haben wird, Deutschland das Leben schwer zu machen, bleibt abzuwarten. Die Vorzeichen aus Sicht des DFB sind nicht ideal, da mit Jonathan Tah ein Stammverteidiger gelbgesperrt fehlt und die Verfügbarkeit seines Partners Antonio Rüdiger in den Sternen steht. Nicht auszuschließen, dass am Samstag in Dortmund die künftigen BVB-Kollegen Waldemar Anton und Nico Schlotterbeck die Abwehrzentrale bilden müssen.

„Schlotterbeck und Anton sind für mich unheimlich gute Innenverteidiger, die eine überragende Saison gespielt haben. Aber Anton hat noch nie auf diesem Niveau gespielt und die beiden haben noch nie zusammengespielt“, hätte Khedira bei dieser personellen Konstellation durchaus Bauschmerzen. Auf einer anderen Position erkennt er hingegen eher eine Art Luxusproblem.

Im Sturm sieht Khedira eher ein Luxusproblem

In der Sturmspitze drängt sich Niclas Füllkrug mit bereits zwei Jokertoren auf, hat aber wohl Kai Havertz weiter die Nase vorn. „Füllkrug ist ein Spieler, der unheimlich viel Positivität ausstrahlt, der immer wieder Unruhe stiften kann“, sagte Khedira.

„Aber man muss den Gesamtkontext sehen, die Spielanlage. Was ist, wenn wir in den letzten zehn, 15 Minuten ein Tor brauchen? Dafür ist Füllkrug mit seinen Überraschungsmomenten dieser Killer“, urteilte Khedira. Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler deutete am Mittwoch an, dass gegen Dänemark wohl erneut Havertz beginnen und Füllkrug als Joker nötigenfalls den Unterschied machen soll.

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