Landratswahl 2026: Freie Wähler nominieren Jens Zangenfeind in Hausham als Kandidaten

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Nominierung mit Mit Standing Ovations: FWG-Landratskandidat Jens Zangenfeind (l.) versprach, im Falle seiner Wahl zuerst für die Bürger da zu sein und dabei keinen Unterschied zu machen, ob er als Vertreter der Staatsbehörde oder der Kommune handele. © Helmut Hacker

Mit Standing Ovations und einstimmiger Wahl wurde Haushams Bürgermeister Jens Zangenfeind von der FWG als Landratskandidat nominiert. 2026 will er für das Amt antreten.

Agatharied – Mit Standing Ovations und langem Applaus gratulierte kürzlich die Mitgliederversammlung der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) des Landkreises Jens Zangenfeind (53) zu dessen einstimmiger Nominierung als Kandidat für die Landratswahl 2026. Ihre persönliche Unterstützung sagten nicht nur mehrere Bürgermeister zu, sondern auch Martin Rosenberger, seines Zeichens FW-Fraktionsvorsitzender und deren Sprecher im Kreistag Miesbach zu.

Landratswahl 2026: Freie Wähler nominieren Jens Zangenfeind als Kandidaten

70 Stimmzettel wurden bei der Versammlung im Staudenhäusl ausgegeben und auf jeden stand am Ende der Name Zangenfeind geschrieben. Viel Rückenwind also für den frisch gebackenen Kandidaten, der zuvor erklärt hatte, dass er sich diesen Schritt mit seiner Familie gut überlegt hat und warum er trotz seines sicheren Amtes als Haushams Bürgermeister 2026 Miesbacher Landrat werden will: „Ich mag unseren Landkreis und die Menschen und ich glaube, man kann noch vieles bewegen.“

Außerdem sieht Zangenfeind jetzt den richtigen Zeitpunkt dafür: „Ich habe das Alter und die Kraft mich mit voller Energie auch für mehr als eine Amtszeit für den Landkreis einzusetzen. Wenn man wirklich etwas bewegen möchte, große Projekte auf den Weg bringen und dann auch die Umsetzung begleiten möchte, braucht man mehr als eine Amtszeit wie sie die letzten drei Landräte hatten.“ Als stellvertretender Landrat habe er sich in den vergangen fünf Jahren darauf bereits vorbereiten und Bürger im Landkreis mit ihren Bedürfnissen genauso wie die Infrastruktur kennenlernen und gute Netzwerke in die Nachbarlandkreise knüpfen können.

Einstimmige Wahl und großer Applaus in Hausham

Zum Bau und der Organisation des neuen Landratsamtes meinte er: „Der Bürger ist Kunde und nicht Bittsteller. Das heißt, er muss digitale Dienste nutzen können, aber auch erreichbare Ansprechpartner vor Ort haben. Genehmigungslaufzeiten müssen kürzer und Verfahrensstände transparenter werden.“ Dass er an der dafür notwendigen Qualifikation und der Motivation des Personals keinen Zweifel hat, hatte Zangenfeind in der Vergangenheit bereits mehrfach betont.

Intensiv gefordert sieht Zangenfeind den Landkreis, wenn dieser ab 2028 den Busverkehr gemeinwirtschaftlich auf eigenes Kostenrisiko betreiben muss: „Bei dem Mobilitätskonzept, dass gerade erstellt wird, müssen wir neben dem Ausbau der Schiene für den Erhalt des Busverkehrs sorgen.“ Auch sollen nach den Vorstellungen Zangenfeinds On-Demand-Projekte wie beispielsweise der von Holzkirchen ins Leben gerufene „Hoki“ ausgebaut werden.

Klares Ziel von Jens Zangenfeind: Bürgernähe und Digitalisierung

„Wir alle wissen: Die große Politik möchte, dass es weniger kleine Krankenhäuser gibt“, warnte Zangenfeind. Zwar konnten die Schulden von über 12 Millionen Euro jährlich auf etwa sechs Millionen Euro halbiert und damit die Zukunftschancen erhöht werden, dennoch kommen auf den Aufsichts- und Verwaltungsrat fordernde Zeiten zu: „Ich werde mich mit viel Arbeit für den Erhalt unseres Krankenhauses einzusetzen, damit sich die Bürger im ganzen Landkreis weiterhin mit kurzen Wegen auf höchstes medizinisches Niveau und über 1.200 hervorragenden Mitarbeitern verlassen können.“

In Sachen Wirtschaftsförderung sowie qualifizierte, wohnortnahe Ausbildungs- und Arbeitsbetriebe möchte Zangenfeind die Bemühungen, neue Betriebe anzusiedeln und bestehende Gewerbe zu unterstützen, vorantreiben: „Genehmigungsverfahren müssen vereinfacht und verkürzt werden.

Wenn Betriebe bei uns investieren, müssen wir ihnen auch Planungssicherheit und Rückhalt bieten.“ Hier verwies er auf die Erfolgsbilanz, die Hausham unter anderem mit der Firma Moralt, den neuen Edeka, dem Tierspital und zuletzt Yeti-Cycles vorzuweisen hat. Mit dem Kommunalunternehmen Regionalentwicklung Oberland gebe es dafür einen bestens vernetzten Partner im Oberland.

Rückenwind aus der FWG – und der Wunsch nach breiter Unterstützung im Landkreis

Als „anspruchsvoll“ bezeichnete Zangenfeind die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und zeigte als Möglichkeit freiwerdende Flächen rund um das neue Landratsamt auf: „Auch hier wird es um große Projekte und eine Chance für die Zukunft gehen.“ Dabei verwies er auf Hausham, wo ein Einheimischen-Projekt mit 40 Wohneinheiten schließlich trotz Bürgerbegehen ermöglicht wurde: „Wichtig ist, dass alle Bürger von Anfang an in solche Projekte mit einbezogen und gehört werden. Es müssen dann aber auch Entscheidungen getroffen werden.“

Ehrlich müsse man sich genauso bei dem schwierigen Thema wie der Unterbringung von Flüchtlingen machen: „Die Sorgen und Ängste der Bevölkerung müssen ernst genommen werden.“ Es dürfe keinen Unterschied machen, ob der Landrat als Vertreter der Staatsbehörde oder als Vertreter der Kommune handelt: „Der Landrat und das Landratsamt müssen immer zuerst für die Bürger da sein. Genau das ist unsere Aufgabe und genau dafür werden wir auch bezahlt.“

Bürgerfreundliche Verwaltung, digitale Angebote und bessere Abläufe im Fokus

Zusammengefasst meinte Zangenfeind: „Unser Landkreis mit seiner wunderbaren Kultur-Landschaft, die wir unseren landwirtschaftlichen Betrieben und der Almwirtschaft zu verdanken haben, hat großes Potenzial, das meiner Meinung nach aber noch nicht ausgeschöpft ist.“ Als Politiker wolle er keine leeren Versprechungen machen, sich aber für den Landkreis und seine Bürger mit seiner 15-jährigen Erfahrung als selbstständiger Rechtsanwalt sowie elf Jahre als Bürgermeister und fünf Jahre als stellvertretender Landrat einsetzen.

Als Vertreter der FWG spiele dabei für ihn die Parteizugehörigkeit in der Kommunalpolitik und im Kreisrat keine Rolle: „Uns geht es um die Arbeit für unsere Bevölkerung und nicht um aus München oder Berlin weisungsgebundene Parteipolitik. Bei uns zählen alle Meinungen und es werden auch alle Meinungen akzeptiert und respektiert.“

Große Herausforderungen: Mobilität, Krankenhausversorgung und bezahlbarer Wohnraum

Zur Nominierung gratulierte schließlich zuerst der FWG-Vorsitzende Norbert Kerkel. Ihm schlossen sich die FWG-Bürgermeister Alfons Besel (Gmund), Bernhard Schäfer (Valley) „Du kannst zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen“, und Klaus Thurnhuber (Warngau) „Mit Dir haben wir den richtigen Kandidaten und zukünftigen Landrat, der leistungsstark und lösungsorientiert ist“.

Zu den persönlichen Unterstützern gehörte auch Martin Rosenberger, Mitglied im Kreisvorstand der Freien Wähler (FW) und deren Fraktionssprecher im Kreistag: „Du bist bestens für dieses schwere Amt gerüstet. Ich bin guter Dinge und werde dafür kämpfen, dass wir das miteinander schaffen und FWG und FW im Landkreis gemeinsam wieder richtig stark werden.“

Bisher hat die FW aber noch nicht offiziell bekannt gegeben, ob sie einen eigenen Kandidaten aufstellen oder Zangenfeind unterstützen möchte. Zangenfeind setzte sich 2023 für Rosenberger bei dessen Landtagskandidatur ein und stellte fest: „Ihr gehört zu uns und ich wünsche mir sehr, dass wir diese Zusammenarbeit beibehalten und noch weiter ausbauen.“ Helmut Hacker

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