Miesbacher Gymnasiasten begutachten Erfolge ihrer Baumpflanzaktion am Harzberg

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Mittendrin statt nur dabei: Die Schülerinnen bestimmten mithilfe von Försterin Alexandra Gibis, welche Bäume und Sträucher am Hang wachsen. © Sandra Hefft

Vor fünf Jahren pflanzte eine Klasse des Miesbacher Gymnasiums Bäume am Harzberg. Nun begutachteten die Schüler den Erfolg ihrer Aktion und halfen bei der Pflege.

Miesbach – Vor knapp fünf Jahren machte sich eine Klasse des Miesbacher Gymnasiums zu einer zukunftsträchtigen Pflanzaktion auf. Es galt, dem durch die Maßnahmen gegen den Asiatischen Laubholzbockkäfer stark zugesetzten Baumbestand am Harzberg neues Leben zu verleihen. Jüngst durften die Schüler den Erfolg ihrer Arbeit begutachten und selbst zur Pflege beitragen.

Der für das Stadtgebiet Miesbach zuständige Förster Hans Feist hatte am Donnerstag vergangener Woche die große Ehre, gemeinsam mit Försterin Alexandra Gibis und Baumreferent Michael Lechner einen Großteil der Schüler zu begrüßen, die Jahre zuvor neue Bäume am Harzberg gepflanzt hatten. Die Wahl fiel damals auf die zukunfts- und klimabeständigeren Arten Walnuss, Eiche und Esskastanie.

Nach einer kurzen Einführung durften die Schüler in den Praxisteil starten und die Baumkinder mit verschiedenfarbigen Bändern markieren. Diese Aufgabe gestaltete sich als herausfordernd, weil schnellwachsende Sträucher wie Haselnuss und Brombeere dieses Gebiet ebenfalls als neues Zuhause gewählt haben. Davon ließen sich die Schüler aber nicht abhalten und verteilten die bunten Bänder erstaunlich motiviert auf der Fläche. Dabei sollten die Jugendlichen einschätzen, ob die Pflanzungen gelungen seien und ob es Gefährdungen für die Bäumchen gebe.

Schüler setzen sich für die Aufforstung des Harzbergs ein – von der Pflanzaktion zur Pflege der Bäume

„Es ist eine Ausnahme, dass wir Bäume pflanzen“, erklärte Feist. Vielmehr übernehme die Natur diese Aufgabe selbst. Wenn aber nachgeholfen werde, setze man, wie am Harzberg, auf Pflanzen, die mit künftigen Ansprüchen leichter zurecht kommen. Diese ergänzen die Hauptbaumarten Fichte, Tanne und Buche.

Im Gespräch mit den Baumexperten wird deutlich, wie emotional auch für sie die Zeit der ALB-Bekämpfung und vor allem die Baumfällung am Harzberg war. Dieser war „Hauptbrennpunkt der unsäglichen Bekämpfung des ALB“, sagte Feist. Hauptsächlich Buchen wurden dort gefällt, um eine Weiterverbreitung des Schädlings zu unterbinden. „Das waren massive, große Bäume“, sagte Feist. Die Aktion rief großen Widerstand hervor, der die Ausführenden direkt traf.

Förster Feist erinnert sich an die schwierige Zeit der ALB-Bekämpfung

„Wir sind teilweise massiv angegangen worden“, schildert der Förster. Trotz der „heftigen Angriffe“ habe man immer wieder versucht zu vermitteln. „Keine einfache Zeit“, fasst Feist zusammen. Umso größer war die Freude darüber, dass sich das Gymnasium mit Pflanzungen beteiligte. „Ihr habt euch eingebracht“, lobte Feist.

Dieses Engagement setzen die Schüler im Zuge der Woche der Waldpädagogik fort. Ergebnis: 20 verschiedene Arten sind auf natürlichem Wege auf den freigewordenen Flächen aufgegangen. Damit die durch die Schüler gepflanzten Bäume da aber auch genug Platz zum Wachsen haben, durften die Jugendlichen sachte selbst mit Schere und Säge zur Tat schreiten. Das weithin sichtbare Resultat ihrer Bemühungen wird aber noch etwas auf sich warten lassen, erklärte Feist: „Beim Wald muss man Geduld haben.“

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