„Perfide und hinterlistig“: 79-Jährige übergibt nach Schockanruf hohe Summe Bargeld
Erneut hatten Trickbetrüger mit einem Schockanruf Erfolg. Eine Wolfratshauserin (79) übergab einer Unbekannten eine hohe Summe Bargeld.
Wolfratshausen – Trotz der beinahe täglichen Warnungen der Polizei ist eine Wolfratshauserin am Freitag Telefonbetrügern auf den Leim gegangen. Nach Angaben von Michael Spessa, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim, übergab die Seniorin eine hohe Summe Bargeld an eine bislang unbekannte Frau. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Am Freitag gegen 10 Uhr klingelte bei der 79-Jährigen das Telefon. Die Trickbetrüger gaben sich als Mitarbeiter des Amtsgerichts München aus und tischten der Wolfratshauserin die Lüge auf, dass eine Angehörige von ihr einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Zur Freilassung müsse eine Kaution hinterlegt werden. „Leider hatten die Betrüger mit ihrer perfiden, hinterlistigen Masche Erfolg und die 79-Jährige übergab schließlich gegen 12 Uhr an ihrer Wohnadresse Bargeld im mittleren fünfstelligen Bereich“, so Hauptkommissar Spessa.
Übergeben Sie niemals Bargeld oder Wertgegenstände an Ihrer Wohnadresse oder im öffentlichen Bereich an Ihnen unbekannte Personen!
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Die Abholerin des Geldes, die sich nach der Übergabe in Richtung des Friedhofs in Waldram entfernte, wird folgendermaßen beschrieben: circa 1,60 Meter groß, zwischen 30 und 40 Jahre alt, sie hat schwarzes, schulterlanges Haar, eine kräftige Statur und einen „südländischen Teint“. Zur Tatzeit war die Frau mit einem beigefarbenen Wollmantel bekleidet. Die Ermittlungen hat die für organisierte Betrugsdelikte zuständige Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft übernommen. Zeugenhinweise nehmen die Beamten der Kripo unter der Telefonnummer 08 61/9 87 35 05 beziehungsweise jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Auflegen und sofort Polizeinotruf 110 wählen
Das Thema Enkeltrick und Schockanrufe „beschäftigt die Polizei immer wieder aufs Neue“, stellt Spessa fest. „Die perfiden Maschen der Täter sind flexibel und die Täter agieren jeweils mit verschiedenen Legenden.“ Er wiederholt einmal mehr: „Übergeben Sie niemals Bargeld oder Wertgegenstände an Ihrer Wohnadresse oder im öffentlichen Bereich an Ihnen unbekannte Personen! Die Polizei sowie andere Ermittlungsbehörden würden Sie niemals am Telefon zur Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen auffordern! Legen Sie sofort auf und kontaktieren Sie den Polizeinotruf 110.“ cce