Schon wieder musste die Bergwacht in den Alpen ausrücken, um Wanderer zu retten, die mit der falschen Ausrüstung unterwegs waren. Am Samstag ging kurz vor 13 Uhr ein Notruf bei der Rettungsstelle ein, wie die Bergrettung Villnöß auf Facebook berichtete. Fünf junge Männer waren an der Nordflanke des Sass Rigais in der Geislergruppe in Schwierigkeiten geraten.
"Unsere Mannschaft wurde zu einem Einsatz alarmiert, bei dem sich fünf junge Erwachsene mit Halbschuhen bis an den Fuß der Nordwand des Sass Rigais begeben haben und in Not geraten sind", so die Bergrettung. Die Jugendlichen waren nicht verletzt und konnten unverletzt ins Tal gebracht werden.
Bergwacht rettet fünf Jugendliche: "Man kann von Glück sprechen, dass der Einsatz ein gutes Ende genommen hat“
Weiter heißt es: "Im äußerst steilen, felsdurchsetzten und lawinengefährdeten Gebiet kann man nur von Glück sprechen, dass der Einsatz ein gutes Ende genommen hat."
Im Hochgebirge sei besonders in dieser Zeit Vorsicht geboten. Nur mit entsprechender Erfahrung, Sicherheitsausrüstung (LVS, Sonde, Schaufel) und "einem gesunden Menschenverstand" sollte man sich in solche Gebiete begeben, warnen die Bergprofis.
Negativ-Rekord in den Alpen: "Vollkasko"-Mentalität ahnungsloser Wanderer treibt Bergretter in den Wahnsinn
Nicht nur in Südtirol, auch in Österreich müssen immer wieder Wanderer gerettet werden. Die Einsätze in den österreichischen Alpen erreichen einen neuen Höhepunkt. Zwischen November 2024 und Oktober 2025 gab es in den Bergen so viele Zwischenfälle wie noch nie.
Die Tiroler Alpinpolizei zählte im vergangenen Jahr 10.924 Rettungseinsätze in ganz Österreich, davon 5008 allein in Tirol, wie Ausbildungsleiter Franz Markart der "Kronen-Zeitung" verriet. Der Negativ-Trend frustriert die Bergretterteams. Alpin-Experte Markart wirft unbedarften Wanderern eine "Vollkasko-Mentalität" vor. "Viele starten vom Vormittag mit der Einstellung, dass wir sie ohnehin holen, wenn sie nicht mehr weiterkommen."
Auch in den bayerischen Alpen kommt es zu bis zu 9000 Notrufen im Jahr. "Die Hilflosigkeit am Berg nimmt zu", bestätigte ein Einsatzleiter dem "Spiegel".