VfB Stuttgart - Feyenoord Rotterdam (live ab 21.00)
Für den VfB Stuttgart ist es zusätzlich bitter gewesen, dass zum Abschluss des hochklassigen Bundesliga-Spiels bei RB Leipzig der Slapstick-Patzer von Alexander Nübel zunächst im Vordergrund stand. Zu Beginn der Nachspielzeit, als der VfB auf den 2:2-Ausgleich drängte, hatte der Torwart am eigenen Strafraum versucht, Romulo auszudribbeln - was aber gründlich daneben ging. Der RB-Mittelstürmer machte ein paar schnelle Schritte und erzielte den 3:1 (1:0)-Endstand für die Gastgeber.
Trainer Hoeneß gibt Nübel Rückendeckung
Trainer Sebastian Hoeneß nahm Nübel hinterher in Schutz, aber vielleicht war die Leistung des 29-Jährigen auch ein wenig symptomatisch für den Auftritt der Stuttgarter insgesamt. Nübel hatte vor seinem Fehler über 90 Minuten stark gespielt und die Gäste mit einigen Glanzparaden vor weiteren Gegentoren bewahrt - am Ende aber doch als Verlierer auf dem Rasen gestanden.
So hatte der VfB zwar zunächst zwischen der fünften und 30. Minute „ein nahezu perfektes Spiel abgeliefert“, wie Hoeneß meinte. Danach aber Leipzig mit seinen schnellen Flügelstürmern Antonio Nusa und Yan Diomande das Feld überlassen müssen und sich im Angriff als zu wenig zwingend gezeigt.
Siegesserie gerissen - und nun gegen Feyenoord
Die Frage, ob der Tabellenvierte wirklich dauerhaft ins obere Drittel der Liga gehört, blieb nach dem Ende der Serie von fünf Siegen denn auch unbeantwortet. Doch sie wird sich wieder stellen, wenn der VfB am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) in der Fußball-Europa-League den niederländischen Spitzenreiter Feyenoord Rotterdam empfängt und nach der Länderspielpause Mitte November bei Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund antritt.
Denn die jüngste Siegesserie gelang dem VfB ausschließlich gegen Clubs, die nicht unter den ersten sieben Teams der Tabelle standen. Und die Niederlage in Leipzig nach einem Eigentor von VfB-Abwehrchef Jeff Chabot (45.) und einem weiteren RB-Treffer von Diomande (53.) sei „nicht unverdient“ gewesen, wie Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth einräumte.
„Wir haben zu viele Konter gegen uns verteidigen müssen, die Leipzig mit ihren schnellen Spielern zielstrebig ausgespielt hat. Das war entscheidend“, erklärte Nationalspieler Angelo Stiller.
„Wir haben an uns geglaubt“
Doch die Gäste hatten eben auch ein gutes Spiel gemacht. Sie hatten mehr Ballbesitz, zeigten schöne Kombinationen, aber in der Offensive fehlte ihnen ohne den noch verletzten Torjäger Ermedin Demirovic der letzte Druck - außer beim 1:2-Anschlusstor des eingewechselten Tiago Tomás (65.).
Dennoch sah Hoeneß einen weiteren Entwicklungsschritt seines Teams, das in der Schlussphase mit ein wenig Glück noch den Ausgleich hätte schaffen können. „Wir haben immer an uns geglaubt, hatten genug, um noch den Punch zu setzen“, sagte der 43-Jährige nach dem Rückschlag.
Sein Leipziger Kollege Ole Werner hatte vor der Partie wohl auch nicht ganz umsonst vor den Stuttgartern gewarnt. „Es wartet ein Gegner, der in meinen Augen der beste ist seit Bayern“, hatte der RB-Coach gesagt - obwohl die Sachsen am sechsten Spieltag schon in Dortmund (1:1) gespielt hatten.