Deutsches Nachbarland stellt nach Washington-Chaos die F-35-Jets infrage – Trump feiert schon Nachfolger

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Viel Wirbel um den neuen Fighter: Weil US-Präsident Donald Trump seine Verbündeten wiederholt brüskiert hat und mit der Kontrolle über die eigenen Waffen droht, wird das Zweifeln am Sinn des F-35-Kampfjets lauter. © IMAGO / U.S. Air Force

Nach Trumps Zoll-Chaos wird in der Schweiz über die Zukunft des F-35 debattiert. Nun wird der Kauf des Kampfjets wieder infrage gestellt.

Bern – Er gilt als modernster Kampfjet der Welt, doch Trumps jüngster Zoll-Wahnsinn und die US-Politik der vergangenen Wochen haben das Verlangen nach dem F-35-Kampfjet bei vielen Nato-Ländern deutlich reduziert. Nun gibt es auch in der Schweiz, die bekanntlich ein neutrales europäisches Land ist, Gegenwind – das Verhältnis zu den USA scheint deutlich eingetrübt.

Nach Trumps Zöllen: Zukunft von F-35-Kampfjets in der Schweiz steht weiter zur Debatte

Der Schweizer Ökonom Philipp Hildebrand zeigte sich gegenüber Blick.ch hinsichtlich der gegenwärtigen Sicherheitslage pessimistisch und erklärte: Die Schweiz müsse einen eigenen Beitrag zur europäischen Aufrüstung leisten – möglicherweise aber ohne amerikanische Kampfjets vom Typ F-35. Dass es im deutschen Nachbarland Debatten über die modernen Kampfflugzeuge gibt, ist derweil nicht neu. Bereits seit Monaten wird über den Kampfjet-Kauf diskutiert – ausgelöst durch die harte US-Politik unter Präsident Donald Trump. Nun hat die Diskussion durch Trumps Zölle neues Futter bekommen.

Anfang März stellte die Linke den Kauf grundsätzlich infrage, dennoch sehen Experten aktuell keine Alternative zu den F-35-Kampfjets, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtete. Insgesamt hat die Schweiz 36 Stück zum Preis von rund sechs Milliarden Franken bestellt. Nachdem Trump in den vergangenen Wochen zunehmend auf einen harten Politik-Kurs gesetzt hat, brachte Fabian Molina, Mitglied des Schweizer Nationalrats und der Sozialdemokratischen Partei angehörig, sogar eine Rückabwicklung der „überdimensionierten, kostspieligsten (Fehl-)Beschaffung“ ins Spiel.

F-35-Kampfjet: Nato-Länder suchen bereits Alternativen – unter anderem wegen Trumps Zollpolitik

Nicht nur in der Schweiz stehen die Kampfjets vom Typ F-35 zur Diskussion. Mitte März hatten mit Portugal und Kanada die ersten Nato-Länder ihre Kaufprogramme für das Kampfflugzeug infrage gestellt. „Kanada schaue sich aktiv nach Alternativen zu dem US-Jet um“, hieß es vor wenigen Wochen. Auch Deutschland hat bei den USA bestellt. Noch vor wenigen Wochen hielt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) an dem Kauf fest.

Dennoch zeigen die aktuellen Debatten über die F-35-Kampfjets, wie abhängig andere Nationen von den USA sind. Die Schweiz etwa sitzt nach Einschätzung von Blick.ch wegen der Kampfflugzeuge in einer Milliardenfalle. Bis Jahresende ist bereits eine Milliarde Franken für den Kauf eingeplant. Zugleich fehlt die Zeit für Alternativen. Um das Verhältnis zu den USA zu verbessern, fliegt Staatssekretärin Helene Budliger Artieda jetzt erneut in die USA. Ob es schnelle Lösungen für das aktuelle Dilemma gibt, ist allerdings mehr als fraglich.

Trump testet schon Nachfolger des F-35-Kampfjet: Neues Kampfflugzeug soll F-47 heißen

Während noch über die Beschaffung der F-35-Kampfjets debattiert wird, sind die USA bereits einen Schritt weiter. Erst vor wenigen Tagen kündigte Donald Trump einen Nachfolger des F-35 an. „Nichts auf der Welt kommt auch nur annähernd an ihn heran“, sagte der Republikaner im Weißen Haus.

Der US-Flugzeugbauer Boeing habe den Auftrag für diesen Kampfjet der sechsten Generation erhalten. In den kommenden Jahren solle eine Flotte gebaut werden. Der neue Kampfjet solle den Namen F-47 tragen. Dieser werde „das fortschrittlichste, fähigste und tödlichste Flugzeug aller Zeiten sein“, sagte Trump. Ein Prototyp des Flugzeugs sei seit fast fünf Jahren „heimlich in der Luft“. (fbu/dpa)

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