In Peißenberg: Heimatverbundenheit im Fokus

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Die Knappentanzgruppe führte am Heimat-Erlebnistag den Knappentanz auf. © Ursula Gallmetzer

Der vom bayerischen Heimatministerium vergangenes Jahr ins Leben gerufene Heimat-Erlebnistag war ein voller Erfolg. Daher wurde er am Sonntag wiederholt. In Peißenberg beteiligten sich verschiedene Gruppen, die auf dem Gelände rund um das Bergbaumuseum abwechslungsreiche Tänze darboten.

„Dieser Tag soll uns vor Augen führen, wie schön es bei uns ist“, erklärte Leonhard Alt, Vorsitzender des „Vereins der Bergbaumuseumsfreunde Peißenberg“, in seiner Eröffnungsrede. Mit dem Fest am Tiefstollen wolle man „einen Menschen ehren, der in Peißenberg seine Spuren hinterlassen hat“, erläuterte Alt, warum gerade Sepp Pfleger als Aufhänger gewählt wurde.

Spuren hinterlassen

Denn Pfleger, der selbst Bergmann, Trachtler und laut Alt ein „unwahrscheinlich verbundener Heimatmensch“ gewesen sei, habe den Peißenbergern mehrere selbst geschriebene Tänze hinterlassen.

Zunächst bewies der Trachtlernachwuchs bei einem Plattler, wie in der Marktgemeinde die Heimatverbundenheit noch immer gelebt wird. Später war dann die Knappentanzgruppe mit dem Knappentanz an der Reihe. Dieser wurde 1963 zum ersten Mal aufgeführt und ist bis heute ein Höhepunkt bei bergmännischen Veranstaltungen. Die Figuren hat Pfleger einst so gestaltet, dass der Arbeitsalltag der Männer unter Tage gezeigt wird.

Kohle für die Kinder

Die acht in Knappenuniform gekleideten Tänzer wurden vor der Tiefstollenhalle unterstützt vom Berggeist. Gemeinsam präsentierten sie, umrahmt von gut 200 Gästen, gekonnt und mit höchster Konzentration die einzelnen Formationen. Alt übernahm die Rolle des Kommentators und beschrieb, was die Besucher zu sehen bekamen. Vom Anmarsch zur Grube über den Wetterschacht bis hin zur lautstarken Sprengung samt Rauch und fliegender Kohle beeindruckten die Knappen mit dem Gezeigten. Das Steigerlied durfte zum Abschluss selbstverständlich nicht fehlen.

Den ganzen Tag über waren neben den Tänzen die Führungen im Bergbaumuseum samt Erlebnisstollen äußerst gefragt. Einige angereiste Gruppen nahmen diese wahr, aber auch zahlreiche Einheimische sorgten dafür, dass die Museumsführer im Akkord durch die Ausstellung leiteten. Kinder durften ihr Wissen bei einem Quiz beweisen, nach dessen Beantwortung sie per Urkunde zum Jungknappen ernannt wurden, Gummibärchen und ein Stück Kohle bekamen. Draußen gab es im kleinen Biergarten süße und herzhafte Verköstigung. Die Bockerlbahn drehte nebenan ebenfalls ihre Runden.

Ursula Gallmetzer

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