Inflation: So steht Deutschland im Vergleich zu den europäischen Nachbarn da
Die steigende Inflation hat der deutschen Bevölkerung zu schaffen gemacht. Doch der europäische Vergleich zeigt, dass es andere Länder noch härter trifft.
Im Oktober 2022 schockierte Deutschland mit einer Inflationsrate von 10,4 Prozent im Vorjahresvergleich – der höchste Stand seit den 1950er-Jahren, die Bevölkerung war in vielen Bereichen zum Sparen gezwungen. Der Deutsche Bundestag schrieb dazu in einem Bericht: „Die Verbraucherpreisinflation ist von hohen Raten bei allen drei Hauptaggregaten Energie, Kerninflation sowie Nahrungsmitteln, getrieben. Auch wenn die Inflation im Laufe des Jahres 2023 rückläufig sein dürfte, ist noch bis ins Jahr 2024 hinein mit überhöhten Inflationsraten zu rechnen.“
13 Monate später, im November 2023, lässt sich festhalten: Die Inflationsrate in Deutschland liegt, laut der Datenbank der Europäischen Statistikbehörde (Eurostat), nur noch bei 2,3 Prozent. Auf die Zahlen der Behörde bezieht sich unter anderem auch die tagesschau. Zudem haben zahlreiche Beschäftigte von ihrem Arbeitgeber einen Inflationsausgleich ausgezahlt bekommen. So viel zur Situation in Deutschland. Doch wie sieht es eigentlich im Rest des Euroraums aus, wie hart hat es die Nachbarnationen im Vergleich zum Vorjahr getroffen? Die Aufklärung finden Sie in unserer großen Europa-Tabelle, die wir mit den Daten der Europäischen Statistikbehörde befüllt haben.
Staaten im Euroraum
Zum Euroraum gehören Belgien, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, Slowakei und Finnland.
Inflation in den EU-Staaten im November 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat
Land | Inflationsrate |
---|---|
Slowakei | +6,9 Prozent |
Kroatien | +5,5 Prozent |
Österreich | +4,9 Prozent |
Slowenien | +4,5 Prozent |
Estland | +4,1 Prozent |
Frankreich | +3,9 Prozent |
Malta | +3,9 Prozent |
Spanien | +3,3 Prozent |
Griechenland | +2,9 Prozent |
Irland | +2,5 Prozent |
Zypern | +2,4 Prozent |
Deutschland | +2,3 Prozent |
Litauen | +2,3 Prozent |
Portugal | +2,2 Prozent |
Luxemburg | +2,1 Prozent |
Niederlande | +1,4 Prozent |
Lettland | +1,1 Prozent |
Finnland | +0,7 Prozent |
Italien | +0,6 Prozent |
Belgien | -0,8 Prozent |
Deutschland liegt mit einer Steigerung der Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent im Mittelfeld der Tabelle aller Länder im Euroraum. Den höchsten Zuwachs hat die Slowakei mit 6,9 Prozent zu verschmerzen, gefolgt von Kroatien – 5,5 Prozent – und Deutschlands Nachbar Österreich – 4,9 Prozent. Das macht sich in Österreich in vielen Bereichen bemerkbar, unter anderem mit den Preisexplosionen in den Supermärkten.
Definition der Inflation von der Europäischen Zentralbank
In einer Marktwirtschaft können sich die Preise von Waren und Dienstleistungen immer wieder ändern. Mal wird etwas teurer, mal billiger. Kommt es zu einem allgemeinen Preisanstieg, d. h. es werden nicht nur einzelne Produkte teurer, so bezeichnet man dies als „Inflation“. Dann kann man mit 1 € nicht mehr so viel kaufen wie noch vor Kurzem. Anders gesagt: Durch Inflation verliert eine Währung mit der Zeit an Wert.
Meine news
Die einzig rückläufige Inflationsrate hat indes ein weiteres Nachbarland Deutschlands zu verzeichnen. In Belgien ist die Rate im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent gesunken. Ebenfalls positive Nachrichten gibt es aus Italien und Finnland. Dort stieg die Inflationsrate lediglich um 0,6 beziehungsweise 0,7 Prozent.
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Positive Nachrichten gibt es für die deutsche Bevölkerung, was die Zukunftsaussichten betrifft. Dr. Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank, erklärt auf der eigenen Homepage: „Die Inflationsrate wird sich 2024 mehr als halbieren.“