Es gibt also doch noch ein tierisches Happy End: Für das Storchenpaar, dessen Nest von einem Freisinger Kamin entfernt wurde, ist nun ein Ersatzstandort gefunden.
Freising – Es war ein trauriger Anblick, der vor allem bei Tierfreunden für große Empörung sorgte: Vor wenigen Wochen wurde in der Freisinger Angerstraße ein Storchennest vom Kamin der Energiezentrale entfernt. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich ein Storchenpaar dort eingenistet. In diesem Jahr kehrten sie zurück und sorgten für Begeisterung bei den Schaulustigen. „Es war eine Freude, sie zu beobachten. Heuer war ich sehr erfreut zu sehen, dass sie wieder zurückgekehrt sind“, berichtete beispielsweise Adriana Hörl aus Allershausen unserer Zeitung.
Kritisierter Abbau des Storchennests in Freising: Stadtwerke erklärten die Gründe
Als das Storchenpaar aber gerade dabei war, seinen Horst zu reparieren und für die Brutzeit auszubauen, rückte ein Kran an und machte alles zunichte. Arbeiter in einem Krankorb entfernten das Nest. Zudem wurde eine Metall-Drahtkonstruktion angebracht, um eine erneute Ansiedlung auf dem Kamin zu verhindern. Das sorgte für Entsetzen bei den Vogelfreunden aus dem Landkreis.
Die Freisinger Stadtwerke, die die Heizzentrale betreiben, erklärten die Gründe wie folgt: „Durch den Bau des Horstes wurde die Funktionsfähigkeit des Kamins so beeinträchtigt, dass eine ausreichende Wärmeversorgung der Haushalte nicht dauerhaft garantiert werden kann.“ Die Energiezentrale an der Angerstraße versorgt 400 Haushalte in den benachbarten Gebäuden. Außerdem hätten die Störche definitiv noch nicht gebrütet, das machte den Abbau des Nests laut der Stadtwerke vertretbar.
Neuer Standort für den Horst gefunden – Störche haben ihn schon angenommen
Gleichzeitig versprachen die Stadtwerke, sich zeitnah um einen Ersatzstandort zu kümmern. Das ist jetzt passiert. „Das in der Angerstraße abgebaute Storchennest wurde in unmittelbarer Nähe neu aufgebaut. Bereits kurz nach Aufbau des Horstes erkundete ein Storchenpaar den neuen Standort und scheint ihn zwischenzeitlich angenommen zu haben“, verkündeten die Stadtwerke nun in einer Pressemitteilung.
Der Alternativstandort sei mit der Stadt Freising sowie der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts abgestimmt worden. Wer den Störchen einen Besuch abstatten möchte, kann das zukünftig stadtauswärts in der Verlängerung der Angerstraße tun.