Alpenverein Peißenberg: Hörnlehütte nach Sanierung neu eröffnet

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Die Hüttenverantwortlichen Manfred Mark (li.) und Annette Siano-Kaspar (mit Mikro) sowie die stellvertretende Vereinsvorsitzende Susanne Fabel berichteten über die Sanierung. © Gallmetzer

Trotz kühler Temperaturen kamen rund 200 Gäste zur feierlichen Einweihung der sanierten Hörnlehütte des Alpenvereins Peißenberg. Uffingens Pfarrer Renftle segnete die Hütte am Sonntag, den 12. Oktober.

Peißenberg – Fünfeinhalb Monate lang wurde geschuftet, am Sonntag war es dann endlich so weit: Die frisch sanierte Hörnlehütte der Sektion Peißenberg des Deutschen Alpenvereins (DAV) wurde offiziell eingeweiht. Rund 200 Gäste kamen trotz kühler Temperaturen den Berg hinauf, um die im neuen Glanz erstrahlende Hütte zu feiern.

Segnungsworte mit Hoffnung

Zunächst trat der Uffinger Pfarrer Thomas Renftle in Aktion. Die Hütte möge „Unterkunft und Rast gewähren“, sagte er in seinen Segensworten. Durch Gottes Gnade solle sie zu einem Ort sein, an dem Menschen die Schönheit der Schöpfung erleben und „Kameradschaft und Freude finden, ihr Ziel erreichen und glücklich wieder heimkehren“.

Über Monate hinweg hatten Mitglieder der Sektion in unzähligen Arbeitsstunden Hand angelegt. „Wir sind voller Freude und Stolz, dass wir das miteinander geschafft haben“, sagte die stellvertretende Vereinsvorsitzende Susanne Fabel. Vor allem Hüttenreferentin Annette Siano-Kaspar und Hüttenwart Manfred Mark, hätten das Projekt mit großem Einsatz koordiniert und umgesetzt, wie Fabel verdeutlichte.

Herausforderungen der Sanierung

Siano-Kaspar zog in ihrer Ansprache Parallelen zum Bergsteigen: „Erst plant man, dann läuft man los – erst funktioniert alles ganz gut, dann wird es steil und gefährlich, und irgendwann fragt man sich: Warum tue ich mir das eigentlich an? Aber wenn man oben ankommt, weiß man, warum.“ Sie gab Einblick in die Arbeiten an der in den 1920er-Jahren errichteten und immer wieder erweiterten Selbstversorgerhütte.

Zunächst seien nur kleine Reparaturen am Boden vorgesehen gewesen. Doch schnell sei klar geworden, dass mehr gemacht werden musste. Gemeinsam packten die Vereinsmitglieder an. „Es hat nur so gewuselt“, erinnerte sich Siano-Kaspar mit Freude an die Motivation der Helfer. „Da waren wir noch relativ ahnungslos“, gestand sie. Immer mehr desolate Stellen seien gefunden worden. Die Küchenwand war beispielsweise von Mäusen komplett zernagt.

Unerwartete Entdeckungen

„Den 17. Mai vergesse ich mein ganzes Leben nicht“, erzählte die Hüttenreferentin weiter. Denn unter einer Treppe kamen völlig verfaulte, aber tragende Balken zum Vorschein. Alle betroffenen Schwellen unter der Hütte mussten ausgetauscht werden. Hierfür mussten aber neben dem Boden auch die Wände teilweise abgebaut werden.

Die Sanierungsmaßnahmen weiteten sich immer mehr aus. Viel wurde herausgerissen. Dann wurden die Böden in Küche und Stube betoniert, Zwischenwände samt Elektrik neu aufgebaut, Fliesen geklebt, die Öfen hergerichtet, die Küche mit neuen Korpussen versehen und zahlreiche Holzteile wie Balken, Bänke, Küchenfronten, Fenster, Treppen und die Hüttentür abgestrahlt. Statt des bisherigen Dunkelbrauns herrscht nun eine helle und freundliche Atmosphäre. „Es ist der ursprüngliche Holzton wieder zurückgekommen“, freute sich Siano-Kaspar. „Aufwendig und zeitraubend“ sei vor allem die Bearbeitung der Decken gewesen, aber: „Es hat sich wahnsinnig gelohnt, weil die alten Balken zur Geltung kommen.“

Dank und Feier

„Einfach ein Wahnsinn“, was alles abzustimmen gewesen sei, veranschaulichte Siano-Kaspar an vielen weiteren Beispielen, die erledigt wurden. Hier lobte sie Marks Koordinationstalent besonders. Ihr Dank galt zudem allen, „die dazu beigetragen haben, dass unser aller Hütte jetzt so da steht“, denn: „Ohne Teamgeist und ganz ganz viel Herzblut wäre das alles nicht stemmbar gewesen.“ Sichtlich gerührt wandte Siano-Kaspar sich zum Schluss ihrer Rede an die Besucher: „Freut euch, dass wir gemeinsam etwas geschaffen haben, was hoffentlich wieder viele, viele Jahre Bestand hat.“

Bei Schweinsbraten, Leberkäs, Kartoffelsuppe, Kaffee und Kuchen wurde dann gemeinsam die Wiedereröffnung auf der voll besetzten Hüttenterrasse gefeiert. Dabei wurden weitere Spenden gesammelt, um die Finanzierung der Sanierung komplett zahlen zu können.

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