Lage „günstig wie nie“: Israels Verteidigungsminister liebäugelt mit Attacke auf Irans Atomprogramm
Israels Verteidigungsminister Katz hat einen Angriff auf Irans Atomanlagen ins Spiel gebracht. Man sei überlegen und die Lage wäre günstig, sagte er.
Tel Aviv – Attackiert Israel bald die Atomanlagen des Iran? Schon im Oktober hatte eine derartige Attacke wohl im Raum gestanden. Am Ende verzichtete Israel darauf. Jetzt brachte der neue Verteidigungsminister, Israel Katz, das Thema erneut zur Sprache.
Wie die Jerusalem Post berichtet, sagte Katz, dass die diplomatische und taktische Situation für eine Attacke auf iranische Atomanlagen noch nie so günstig wie jetzt gewesen sei. Auf X schrieb Katz nach einem Treffen mit einigen Vertretern der Streitkräfte: „Wir haben die Möglichkeit, eines unserer wichtigsten Ziele zu erreichen – die existenzielle Bedrohung des Staates Israel zu vereiteln und zu eliminieren.“

Israelischer Angriff auf Irans Atomprogramm? Fachleute geben Einschätzung
Seit einem Jahr ist Israel im Krieg. Erst im Oktober hatte Israel bei einem Angriff Radar- und Raketenanlagen im Iran zerstört. Wie die Jerusalem Post berichtet, betonte Katz, dass vergangene israelische Angriffe auf den Iran in diesem Jahr gezeigt hätten, dass die israelische Luftwaffe den Abwehrsystemen des Irans überlegen sei. Bereits im Oktober hatte wohl zur Debatte gestanden, Irans Atomanlagen anzugreifen. Letztendlich sah Israel aber augenscheinlich davon ab.
Israel wirft dem Iran vor, Atombomben besitzen zu wollen. Der Iran verneint das und verweist darauf, dass das Atomprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient. Wie Fachleute einschätzen, wäre Israel allerdings gar nicht dazu fähig, die Anlagen zu zerstören. Diese befinden sich in tiefen Stollen, wo sie laut Experten lediglich das US-Militär zerstören könnte. Israel könnte den Ausbau lediglich verzögern.
Trump-Meinung zu Angriffsplänen Israels auf Atomanlagen im Iran unklar
Wie Donald Trump zu eventuellen Angriffen auf iranische Atomanlagen steht, ist noch unklar. Vor der Wahl hatte Trump Israel noch dazu geraten, nach seinem Sieg bei der US-Wahl allerdings davon gesprochen, den Krieg zu beenden.
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Das US-Militär hat indes Stellungen von iranischen Verbündeten in Syrien attackiert. Das US-Regionalkommando für den Nahen Osten teilte mit, dass es sich dabei um eine Reaktion auf Angriffe handelte. US-Truppen in Syrien waren zuvor attackiert worden. Man wolle die Botschaft senden, dass man Angriffe auf US-Truppen und Verbündete nicht dulden werde, sagte Kommandeur General Michael Erik Kurilla. Auch israelische Angriffe auf Beirut wurden zuletzt gemeldet. (lab/dpa)