Trump will nach Moskau reisen – Details zum geplanten Putin-Besuch

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Donald Trump kündigt gegenseitige Besuche mit Wladimir Putin an, um über die Ukraine zu verhandeln. Der letzte Besuch eines US-Präsidenten in Moskau liegt lange zurück.

Moskau – Es sollen „unverzüglich“ Verhandlungen über eine Waffenruhe oder gar einen Frieden aufgenommen werden, heißt es aus Washington. US-Präsident Donald Trump und Russland-Machthaber Wladimir Putin wollen über die Ukraine reden. Und zwar ohne Kiew.

Ukraine-Verhandlungen: Donald Trump kündigt gegenseitige Besuche mit Wladimir Putin an

Ein erstes Treffen werde „in nicht allzu ferner Zukunft“ stattfinden, vermutlich in Saudi-Arabien, teilte Trump am Mittoch (12. Februar, Ortszeit) im Weißen Haus mit: „Ich bin mit Präsident Putin vor allem am Telefon befasst, und am Ende wollen wir uns treffen. Das erste Mal werden wir uns in Saudi-Arabien treffen, wir werden sehen, ob wir etwas zustande bringen.“

Nach diesem Treffen auf neutralem Boden könnte es zu gegenseitigen Besuchen der beiden kommen, erklärte der 78-jährige Republikaner, um die Gespräche über den Ukraine-Krieg fortzuführen. Heißt also auch: Trump will zu Putin nach Moskau reisen. Dass ein Staatsoberhaupt der USA und Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte im Kreml in der russischen Hauptstadt war, liegt schon sehr lange zurück.

US-Präsident Donald Trump (li.) will in Moskau mit dem Chef des Kreml (Foto), Wladimir Putin, über eine Waffenruhe in der Ukraine verhandeln. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / Panthermedia / Newscom / AdMedia

Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin: Zuletzt war Barack Obama in Moskau

Anfang Juli 2009 kam der Demokrat Barack Obama in den Kreml nach Moskau, um die damaligen Wogen mit Putin zu glätten. Zumindest unternahm der heute 63-Jährige den Versuch, den russischen Autokraten zu mäßigen. Putin hatte zuvor im Februar 2007 bei der Münchner Sicherheitskonferenz, die just an diesem Wochenende (14. bis 16. Februar 2025) in der bayerischen Landeshauptstadt wieder ansteht, für mächtig Aufsehen unter den internationalen Staatschefs gesorgt.

Die USA hätten ihre Grenzen „in allen Sphären überschritten“, meinte Putin an jenem 14. Februar 2007 im Hotel Bayerischer Hof in der Münchner Altstadt und fragte: „Nun, wem gefällt das schon? Vor gerade einmal zwei Jahrzehnten war die Welt ideologisch und wirtschaftlich zerbrochen, aber ihre Sicherheit garantierten die gewaltigen strategischen Potenziale zweier Supermächte. Nebenbei gesagt, lehrt man uns –Russland – ständig Demokratie. Nur die, die uns lehren, haben selbst, aus irgendeinem Grund, keine rechte Lust zu lernen.“ Weder Obama, von 2009 bis 2017 im Amt, noch Vorgänger George W. Bush hatten es seit in zweieinhalb Jahren geschafft, Putin früher im Kreml aufzusuchen.

Moskauer Kreml

Der Moskauer Kreml ist der älteste Teil der russischen Hauptstadt und deren historischer Mittelpunkt. Zarenzeit, Sowjetunion, Russische Föderation – der direkt am Fluss Moskwa und am Roten Platz gelegene Kreml war stets das Zentrum der Staatsmacht. Seit 1992 ist er der Amtssitz des russischen Präsidenten.

Gespräche zwischen Washington und Moskau: Barack Obama hatte Russland verhöhnt

Das zuvor vorerst letzte russisch-amerikanische Gipfeltreffen in Moskau lag bei Obamas Eintreffen schließlich schon sieben Jahre zurück. Heißt: Zwischen 2002 und Anfang 2025 gab es gerade mal drei solcher Gipfeltreffen. Und das letzte liegt nun schon 15 Jahre und mehr als als sieben Monate zurück. Ob Chancen verspielt wurden, um Konflikte wie den in der Ukraine früher zu entschärfen? Spekulation. Obama hatte Putins Russland stattdessen im Frühjahr 2014 wegen der Krim-Krise und während der völkerrechtswidrigen Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel mit dem Begriff „Regionalmacht“ geradezu verhöhnt.

Putin und Trump kamen später während der ersten Amtszeit des Republikaners (2017 bis 2021) im Sommer 2018 im finnischen Helsinki zusammen. Trumps Nachfolger und mittlerweile auch Vorgänger Joe Biden (Demokratische Partei) traf Putin am 16. Juni 2021 in der Schweiz bei der sogenannten Genfer Gipfelkonferenz; als sich eine großflächige Zuspitzung des Ukraine-Konflikts über den Donbass hinaus andeutete, weil die russische Armee seit Frühjahr 2021 verstärkt Truppen in Richtung ukrainische Grenze verlegt hatte. Fortschritte wurden damals nicht erzielt, stattdessen überfielen die Russen ihren südwestlichen Nachbarn im Februar 2022 völkerrechtswidrig.

Der damalige US-Präsident Barack Obama (li.) und der langjährige Moskau-Machthaber Wladimir Putin bei ihrem Gespräch am 7. Juli 2009 in der russischen Hauptstadt. (Archivfoto)
Der damalige US-Präsident Barack Obama (li.) und der langjährige Moskau-Machthaber Wladimir Putin bei ihrem Gespräch am 7. Juli 2009 in der russischen Hauptstadt. (Archivfoto) © IMAGO / Everett Collection

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Kiew soll Trump und Putin nur zuschauen

Während Putin seine vielen verwundeten Soldaten jetzt auch in Nordkorea behandeln lässt und die Russen die Nato auf und über der Ostsee provozieren, müssen sich die Europäer darauf einstellen, dass sich die Vereinigten Staaten nach Aussagen von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth nicht mal an internationalen Friedenstruppen beteiligen werden. Mehrere Experten bewerteten Trumps Strategie für die Ukraine bereits als regelrecht fatal für Europa.

Und die ukrainische Regierung in Kiew protestierte am Donnerstag (13. Februar) öffentlich und vehement. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte an, man werde keine bilaterale Vereinbarung zwischen den USA und Russland ohne Beteiligung und Einverständnis der Ukraine akzeptieren. Anders formuliert: Die Ukrainer sind nicht bereit, einen Teil ihres Staatsgebietes nach dem brutalen Überfall des Nachbarn abzutreten, nach Verhandlungen zwischen Trump und Putin, an denen sie wohl nicht teilnehmen dürfen. (pm)

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