Weingarten und Sauna - Rentnerpaar entkommt „Überlebenskampf“ in Deutschland und wandert nach Ungarn aus

Die deutschen Rentner Roland S. (67) und seine Frau (62) sind nach Ungarn ausgewandert. Wie die „Welt“ berichtet, nennt Roland unter anderem das Wetter und ihre finanzielle Situation als Grund.

Dem Bericht zufolge bekommt der 67-Jährige eine Rente von 800 Euro. „Das wäre in Deutschland ein Überlebenskampf gewesen“, sagt Roland gegenüber der „Welt“. In Ungarn können sie sich damit einiges leisten.

Rentner kaufen sich in Ungarn ein Haus für 9500 Euro

Vor drei Jahren haben sie sich ein Haus, das renoviert werden musste, für 9500 Euro gekauft. Dazu haben sie einen Weingarten und bauen gerade eine Sauna. Weiter sagt Roland gegenüber der „Welt“, dass die alltäglichen Ausgaben „viel günstiger“ sind als in Deutschland. Für Strom zahlen sie monatlich zehn Euro.

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Die Menschen in Ungarn beschreibt er laut der „Welt“ unter anderem als „hilfsbereit“. Über Deutschland sagt er: „Jeder verkriecht sich und will nichts von den anderen wissen.“ Jedoch ist nicht alles besser. Darunter fällt laut Roland zum Beispiel die medizinische Versorgung. Dennoch will er momentan lieber in Ungarn bleiben.

Das beliebteste Auswanderungsland der Deutschen in Europa

Ungarn ist nicht das beliebteste Auswanderungsland der Deutschen in Europa. Die Deutsche Presse-Agentur berichtete, dass hierbei die Schweiz den vordersten Rang einnimmt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, hatten Anfang 2023 etwa 315.960 deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger dort ihren Wohnsitz. Das entspricht 1,5 Prozent oder circa 4660 Menschen mehr als ein Jahr zuvor.

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Auf dem zweiten Platz befindet sich Österreich. Dort lebten 2023 rund 225.010 Deutsche. Dabei soll der Vorjahresvergleich mit 3,7 Prozent oder 8280 Menschen sogar höher ausgefallen als bei der Schweiz. „Gemeinsam ist beiden Staaten, dass der Wohnortswechsel für Deutsche durch die räumliche Nähe und die ausbleibenden Sprachbarrieren erleichtert wird“, erklärten die Statistiker.

Weiter berichtet die Deutsche Presse-Agentur, dass Spanien auf Rang drei liegt. Dort hatten rund 125.790 deutsche Staatsangehörige Anfang 2023 ihren Wohnsitz. Im Jahr zuvor waren es jedoch mehr. Damals waren es 142.630 Deutsche.

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Schweiz-Auswanderer berichtet von „Sicherheitsgefühl“

Unter anderem Christian-Philipp Pohl ist in die Schweiz gezogen. Er ging wegen seiner Frau in das Land. Laut ihm merke man, „dass es den Leuten hier gut geht“. Weiter berichtet Christian-Philipp, der aus dem Ruhrgebiet kommt: „Klar gibt es auch Leute, die wenig Einkommen haben, aber im Großen und Ganzen sehe ich jetzt einfach, wenn ich das mit NRW vergleiche, dass es viel mehr Wohlstand gibt und dadurch auch ein Sicherheitsgefühl. Ich denke: 'Es kann nichts passieren'“.

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