Beinahe führt der Bierdeckel von Merz zum Eklat beim „Quadrell“

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2003 hatte Friedrich Merz einen radikalen Plan zur Reformation des Steuersystems. Auch beim RTL-Quadrell kommt der berühmte Merz-Bierdeckel ins Spiel.

Berlin – Beim Quadrell kurz vor der Bundestagswahl kommt es zu einigen kuriosen Momenten. Einer davon: RTL-Moderator Günther Jauch holt plötzlich ein Museumsstück hervor und präsentiert es den Gästen. Bei der Requisite handelte es sich anscheinend um nichts anderes als den berühmten Bierdeckel von Friedrich Merz. Und tatsächlich war es wohl der originalen Merz-Bierdeckel, auf dem der CDU-Chef vor gut 20 Jahren seinen radikalen Steuervorschlag skizziert hatte.

Als Merz den Bierdeckel im Studio erblickte, musste er lachen. Jauch bemerkte: „Ich muss hier sehr vorsichtig sein.“ Er fügte hinzu: „Mir ist gesagt worden, diesen Bierdeckel darf ich selber nicht anfassen, weil es eben ein Museumsstück ist.“ Jauch fragte Merz, wie viel Pils er getrunken habe, als er den Bierdeckel beschrieb. Merz antwortete: „Kein einziges.“ Doch dann unterlief Jauch ein Missgeschick – der Bierdeckel fiel zu Boden.

Merz’ Bierdeckel beim Quadrell: Was es damit auf sich hat – ein radikaler Steuer-Plan

Die Idee hinter Merz’ Vorschlag: die Steuererklärung sollte auf einen Bierdeckel passen. Dafür schlug der Kanzlerkandidat der Union 2003 eine radikale Vereinfachung des deutschen Steuermodells vor. Es sollte nur noch drei Steuersätze geben. Nämlich 12 Prozent, 24 Prozent und 36 Prozent. Doch heute sehen Merz‘ Steuerpläne anders aus. Der CDU-Chef räumte ein, dass seine heutigen Steuerideen nicht mehr auf einen Bierdeckel passen würden. Auch wenn es einfacher werden solle, werde es „in Zukunft eine App sein“, versprach Merz beim Quadrell.

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Das Museumsstück sorgte unter den vier Kanzlerkandidaten sogleich für eine Diskussion um das jetzige Steuersystem. Neben Friedrich Merz waren auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (die Grünen) und Alice Weidel (AfD) zu Gast. Scholz und Habeck warben dafür, dass sehr wohlhabende Bürgerinnen und Bürger mehr Steuern zahlen sollten. Merz hingegen beschuldigte den Kanzler und Wirtschaftsminister, „die größte Wirtschaftskrise der deutschen Nachkriegsgeschichte zu verantworten.“

Friedrich Merz beim Quadrell auf RTL/ntv. Im Hintergrund der Bierdeckel in Frage. Darauf steht Merz‘ Steuerformel von 2003. Ein radikal Vorschlag zur Vereinfachung des Steuermodells.
Friedrich Merz beim Quadrell auf RTL/ntv. Im Hintergrund der Bierdeckel in Frage. Darauf steht Merz‘ Steuerformel von 2003. Ein radikal Vorschlag zur Vereinfachung des Steuermodells. © Screenshot „Das Quadrell“ via YouTube-Kanal RTL News

Das sagen die vier Kanzlerkandidaten beim Quadrell zum Thema Steuern vor der Bundestagswahl

Steuererhöhungen lehnte Merz generell ab. Weidel hingegen warb dafür, die CO₂-Abgabe und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) komplett abzuschaffen. Dem CDU-Chef war sie vor, seine Wahlversprechen nach der Bundestagswahl sowieso zu brechen, da er mit SPD oder den Grünen eine Koalition eingehen werde. „Sie zementieren sich in linker Politik ein“, warf sie Merz vor.

Bis zur Bundestagswahl ist es nur noch eine knappe Woche. Und die Kanzler- und Spitzenkandidaten werden sich noch öfters im Fernsehen begegnen. Am Montag im Ersten stellen sich die vier Anwärter auf das Kanzleramt den Fragen der Bürgerinnen und Bürger in der „Wahlarena“. Drei Tage vor den Neuwahlen (20. Februar) gibt es dann auch noch eine große Schlussrunde mit allen Spitzenkandidaten. (sischr/dpa)

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