Kritik am Arbeitsplatz - Mit Ängsten im Job richtig umgehen - so gelingt es
Wie kann eine verbesserte Kommunikation dazu beitragen, Ängste und Unsicherheiten am Arbeitsplatz zu reduzieren?
Ein Schlüsselelement ist Offenheit. Wenn Mitarbeiter offen miteinander kommunizieren, können irrtümliche Erwartungen aus dem Weg geräumt werden und Sorgen offen besprochen werden. Das führt im Umkehrschluss dazu, dass man sowohl körperlich als auch psychisch weniger angespannt ist, was zu einer entspannten und positiven Atmosphäre beiträgt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die klare Definition von Erwartungen. Oftmals bauen sich Mitarbeiter innerlich einen Berg an Erwartungen auf, die vielleicht gar nicht existieren. Durch offene und klare Kommunikation können diese Erwartungen definiert und somit Fehlannahmen abgebaut werden.
Außerdem kann es hilfreich sein, durch ein offenes Gespräch Arbeitsplatzanpassungen vorzunehmen. Wenn ein Mitarbeiter beispielsweise Angst vor Präsentationen hat, kann man schauen, inwiefern andere Teammitglieder entsprechende Tätigkeiten übernehmen und man dadurch Aufgaben im Team sinnvoll umverteilt. Dies kann zu einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens von allen beitragen.
Können Sie einige praktische Tipps geben, um gegen die negativen Auswirkungen von Ängsten und Unsicherheiten im Job vorzugehen?
Es ist wichtig, sich zunächst einmal bewusst zu machen, wann man ängstlich und angespannt ist. Oft passiert dies bei ganz bestimmten Aufgaben oder bei ganz bestimmten Personen. Indem man seine Gefühle und Reaktionen beobachtet, kann man besser verstehen, was diese auslöst und wie man darauf typischerweise reagiert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass man seinen Glaubenssätzen auf den Grund geht, wie zum Beispiel „ich muss alles perfekt machen“ oder „ich muss von anderen gemocht werden“. Diese Glaubenssätze tragen oft dazu bei, dass sich Ängste und Unsicherheiten verschlimmern.
Ich empfehle sehr, diese Glaubenssätze gründlich zu reflektieren. Die Arbeit mit einem Coach oder Therapeuten kann dafür sehr hilfreich sein. Außerdem sollte man seine Unsicherheiten immer wieder offen mit anderen Menschen besprechen, denn häufig geht es anderen Menschen ähnlich.
Dann merken wir, dass wir mit unseren Sorgen nicht allein sind und fühlen uns entlastet. Die beste Methode ist jedoch, hin und wieder sanft zu testen, ob die persönlichen Ängste auch wirklich eintreten. Zum Beispiel kann man eine 3-minütige Probepräsentation vor Freunden halten, um Feedback zu bekommen. So kann man die Realität überprüfen und sich die Möglichkeit geben, neue Lernerfahrungen zu machen.
Häufig gestellte Fragen zu diesem Thema
Für 2024 sehen wir vier Trends: 1) Mentale Gesundheit wird als Fähigkeit angesehen, die man erlernen kann. 2) Unternehmen werden von Einzelinitiativen zu ganzheitlichen Strategien übergehen, um Gesundheit in ihre Gesamtstrategie einzubinden. 3) Datenkompetenz wird immer ...

Eva Elisa Schneider
Psychotherapeutin und Expertin für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz
KI kann die Früherkennung und Unterstützung von psychischen Belastungen verbessern, einen einfachen Zugang zu Hilfe bieten und bei der Arbeitsgestaltung unterstützen. Chatbots können eine gute Alternative für unvoreingenommene und ...
Eva Elisa Schneider
Psychotherapeutin und Expertin für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz
Mitarbeiter können Ressourcen in ihrem Unternehmen nutzen, wie interne Anlaufstellen oder externe anonyme Beratungsangebote. Zudem gibt es viele Online-Ressourcen wie Podcasts, Videos oder Blogs, die Informationen und Tipps zur ...
Eva Elisa Schneider
Psychotherapeutin und Expertin für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz
Unternehmen sollten eine langfristige Gesundheitsstrategie entwickeln, die Verhaltens- und Verhältnisprävention vereint. Es ist wichtig, dass Unternehmen Unterstützung von Experten einholen, da das Thema mentale Gesundheit noch ...
Eva Elisa Schneider
Psychotherapeutin und Expertin für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz