Plötzlich steht neues Amt für Baerbock im Raum – damit hat wohl keiner gerechnet

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Derzeit tourt Annalena Baerbock im Europa-Wahlkampf durch Deutschland. © IMAGO / Martin Müller (3)

Kurz vor der Europawahl tauchen Gerüchte um die Zukunft von Annalena Baerbock auf. Statt Kanzler-Kandidatin für die Grünen könnte ihre Zukunft offenbar auch im Ausland liegen.

Brüssel/Berlin – Die letzten Tage vor der Europawahl am 9. Juni nutzt Annalena Baerbock für zahlreiche öffentliche Auftritte – und das scheint bitter nötig: Im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren stehen die Grünen aktuellen Umfragen zufolge deutlich schlechter dar: Derzeit dümpelt die Partei bei gut 14 Prozent herum, sechs Prozentpunkte unter dem Ergebnis von vor fünf Jahren. Damals attestierte sie ihrer Partei am Wahlabend noch den Auftrag, „Europa weiter zu gestalten“. 2024 begegnet ihr dieser Satz wieder – allerdings auf sie selbst gemünzt. Derzeit kocht die Gerüchteküche im politischen Berlin und Brüssel. Eine neue Rolle könnte auf die aktuelle Außenministerin der Bundesrepublik zukommen. Mit der hat bislang wohl niemand gerechnet.

Nachfolge für Von der Leyen: Baerbock im Gespräch für das Amt der EU-Kommissionspräsidentin

Doch der Reihe nach: Im fernen Brüssel mehren sich derzeit die Anzeichen, dass Ursula von der Leyen nicht noch einmal zur Kommissionspräsidentin gewählt wird. Selbst dann, wenn die Europäischen Konservativen (EVP) bei der Europawahl gut abschneiden sollten. So will etwa Frankreichs Präsident Macron nicht erneut eine konservative Kommissionspräsidentin – und will nun lieber den ehemaligen italienischen Premierminister Mario Draghi an der EU-Spitze sehen.

Auch Kanzler Olaf Scholz soll für diese Lösung Sympathien haben. Nun kommt das große Aber: Laut Ampel-Koalitionsvertrag haben aber die Grünen das Vorschlagsrecht, sollte Deutschland selbst einen neuen Kandidaten oder eine neue Kandidatin für das mächtigste EU-Amt ins Rennen schicken.

Und dann fällt plötzlich der Name Annalena Baerbock. Das berichtet Politico. Sie könnte demnach auch für einen anderen Kommissionsjob als Ressortchefin in Betracht gezogen werden, sollte sie nicht den Von-der-Leyen-Job in Brüssel bekommen.

Oder doch Kanzlerkandidatin der Grünen? Neues Baerbock-Interview lässt aufhorchen

Wie realistisch diese Gedankenspiele in Brüssel sind? Unklar. Die politischen Berichterstatter in Berlin hatten in diesen Wochen eher mit einer Bewegung in der K-Frage der Grünen gerechnet. Zuletzt sickerten Meldungen durch, wonach Baerbock die Kanzlerkandidatur noch lange nicht abgeschrieben habe.

In einem Interview mit dem Handelsblatt befeuerte sie nun selbst erneut diese These: Auf die Frage, ob Baerbock das Ziel zugunsten Robert Habecks aufgegeben habe, antwortete sie vielsagend: „Sowohl für Robert Habeck als auch für mich gilt: Diese Zeiten sind zu turbulent, als dass wir uns anderthalb Jahre vor der Bundestagswahl über Personalfragen den Kopf zerbrechen, zumal kurz vor der so wichtigen Europawahl.“ Damit lässt sie sich alle Optionen offen. Am Ende sogar eine völlig neue Rolle in Brüssel?

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