Der Google-Führungsexperte Brian Glaser sieht laut dem US-Wirtschaftsportal „CNBC Make It“ ein zentrales Problem in modernen Unternehmen: Viele Manager möchten vor allem gemocht werden und vermeiden deshalb ehrliches Feedback. Doch Glaser, Chief Learning Officer bei Google, betont, dass gute Führung nicht auf Beliebtheit basiert, sondern auf Respekt.
Klare Rückmeldungen statt nur nett sein
Wie „CNBC Make It“ berichtet, fällt es gerade neuen Führungskräften schwer, klare Rückmeldungen zu geben – besonders dann, wenn sie früher Kollegen auf derselben Ebene waren. Ohne konstruktive Kritik blieben Teams jedoch hinter ihren Möglichkeiten zurück, wiederholten Fehler oder entwickelten sich nicht weiter. Für Glaser ist transparentes Feedback entscheidend, damit Mitarbeitende wissen, wo sie stehen.
Glaser verweist zudem auf Beispiele aus dem Profisport. Erfolgreiche Athleten erhalten nach jedem Einsatz detaillierte Hinweise zu Stärken und Schwächen – ein Prinzip, das laut „CNBC Make It“ auch in Unternehmen funktionieren kann. Kontinuierliche Rückmeldungen seien ein zentrales Werkzeug, um Leistung langfristig zu sichern.
Warum klare Führung Mut braucht
Um Führungskräfte zu stärken, entwickelt Glasers Team Trainingsprogramme, die den Umgang mit schwierigen Gesprächen verbessern sollen. Ziel ist es, Unsicherheiten abzubauen und Manager zu befähigen, Kritik sachlich und konstruktiv zu formulieren. Glaser betont, dass es einen Unterschied zwischen „nett“ und „hilfreich“ gebe: Nur wer klar kommuniziert, werde ernst genommen.
Wie „CNBC Make It“ zusammenfasst, stehen Führungskräfte heute unter größerem Druck als früher: Hybridarbeit, technologische Veränderungen und globale Unsicherheiten erhöhen die Anforderungen. Umso wichtiger sei eine klare, ehrliche Kommunikation – auch wenn sie unangenehm ist.
Auch abseits von Führungsfragen zeigt eine Analyse, wie stark soziale Dynamiken den Arbeitsalltag prägen können.
Beliebtheit im Job: Was Kollegen wirklich wertschätzen
Eine Auswertung von „Business Insider“ zeigt, welche Signale darauf hindeuten, dass Mitarbeitende im Team gut ankommen. Dazu zählen regelmäßige Einladungen zu Meetings oder Projekten, positive Interaktionen und kleine Gesten wie ein Lächeln oder interessierte Nachfragen. Auch Humor und Selbstironie können im Arbeitsalltag dazu beitragen, Barrieren zu lösen und ein vertrauensvolles Miteinander zu fördern.
Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass nicht immer alles harmonisch verläuft. Kommt es zu Ausgrenzung oder Mobbing, spielen frühe Reaktionen und klare Dokumentation eine wichtige Rolle. Unternehmen profitieren langfristig von einer offenen Gesprächskultur und Führungskräften, die Konflikte aktiv angehen und faire Strukturen sichern.