„Verstehen nicht, was passiert“: Putin verheizt Nordkorea-Soldaten in Kursk – neue Details aufgetaucht
Immer mehr nordkoreanische Soldaten sterben in Kursk. Der Grund: Die Russen sollen die Nordkoreaner mit einer perfiden Taktik absichtlich in den Tod schicken.
Kursk – Seit einigen Tagen steigen die Zahlen über verletzte oder getötet nordkoreanische Soldaten, die an der Seite Russlands gegen die Ukraine kämpfen, stark an. Während der ukrainische Militärgeheimdienst am Montag (17. Dezember) noch von 30 toten oder verwundeten Soldaten sprach, sind nach Informationen eines südkoreanischen Abgeordneten im Dezember bereits über 100 Nordkoreaner in Kursk gestorben. Die Zahl der Verletzten soll sich auf fast 1000 belaufen. Berichte von der Front erklären nun die hohen Verluste.
Denn laut ukrainischen Soldaten sollen die nordkoreanischen Soldaten unbewaffnet und ziellos über die Schlachtfelder laufen und damit für die Ukrainer leichte Beute sein: „Die Nordkoreaner laufen über die Felder, und da sind so viele von ihnen. Sie verstehen nicht, was passiert“, zitiert die Washington Post, den Kommandeur einer ukrainischen Drohneneinheit an der Front in Kursk. „Ich weiß nicht, ob sie einfach nicht verstehen, was los ist, oder ob die Russen sie absichtlich so ins Feuer schicken.“
Ohne Taktik und Ausbildung in den Tod: Nordkoreanische Soldaten scheinen hilflos an der Front
Es scheint, als würden die Soldaten von Machthaber Kim Jong-un ohne Taktik und Ausbildung an die Front geschickt werden.
Der Drohnenpilot berichtet, dass sich die Nordkoreaner anders verhalten als die Russen, weil sie es offenbar nicht gewohnt sind, auf einem mit Drohnen saturierten Schlachtfeld zu kämpfen, berichtet die Welt.

Die Russen hingegen hätten mittlerweile gelernt, wegzurennen und sich zu verstecken und nur aus der Deckung auf die Drohnen zu schießen. Die Nordkoreaner hingegen bleiben einfach im Offenen stehen und würden ohne Deckung auf die Drohnen schießen.
Die Ukrainer waren jedenfalls sehr überrascht über die nordkoreanische Taktik. „Wenn 40 bis 50 Leute über ein Feld rennen, dann ist das ein perfektes Ziel für Artillerie und Drohnenoperateure. Die Russen selbst rennen nie auf diese Weise“, so der ukrainische Kommandeur.
Trotz hoher Verluste: Nordkorea könnte Russland weitere Soldaten an Ukraine-Front senden
Damit beklagt nicht nur Moskau hohe Verluste an der Front in Kursk, sondern auch Pjöngjang. Dennoch könnte nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes Nordkorea weitere Truppen in den Ukraine-Krieg schicken. Der Geheimdienst NIS sehe Anzeichen dafür, dass Machthaber Kim Jong-un Vorbereitungen für die Ausbildung und Entsendung einer zusätzlichen Spezialeinheit trifft, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhape und berief sich dabei auf Informationen aus einer nicht öffentlichen Sitzung des Geheimdienstausschusses der Nationalversammlung, die ein Abgeordneter später mit Reportern teilte. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt, berichtet die Deutsche-Presse-Agentur.
Der russische Präsident Wladimir Putin zeigt sich indes zuversichtlich, dass Moskau die Kontrolle der teilweise von ukrainischen Streitkräften besetzten Grenzregion Kursk wiedererlangen wird. „Wir werden sie unbedingt rausschmeißen“, sagte Putin am Donnerstag (19. Dezember) bei seiner traditionellen Pressekonferenz zum Jahresende. Bis wann dies geschehen werde, könne er allerdings „im Moment leider nicht beantworten“, räumte der Präsident ein.
Die Ukraine hatte im August in der russischen Grenzregion Kursk eine überraschende Militäroffensive gestartet und rund tausend Quadratmeter Land besetzt. Die Offensive war jedoch bald ins Stocken geraten und Russland konnte mittlerweile große Teile seines Gebietes wieder zurückerobern.
Putins traditionelle Pressekonferenz: Russischer Präsident stellt sich Fragen zu unterschiedlichen Themen
Putin hält jedes Jahr eine live im Fernsehen übertragene Pressekonferenz ab, während derer er sich den Fragen zu unterschiedlichsten Themen stellt. Im vergangenen Jahr hatte die Pressekonferenz mehr als vier Stunden gedauert.

Die im Fernsehen übertragene Veranstaltung findet vor dem Hintergrund russischer Erfolge in der Ukraine und einen Monat vor dem Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump statt. Der seit 2000 amtierende Putin hatte sein großes Treffen mit der Presse seit 2001 Jahr für Jahr abgehalten - die einzige Unterbrechung war die Zeit zwischen 2008 und 2012, als er Ministerpräsident war. Auch im Jahr 2022 war die Pressekonferenz (bg/dpa).