Das Ringen um die Wiedereröffnung des Hallenbades in Kirchseeon geht weiter. Die Gemeinde setzt auf einen Zweckverband mit anderen Kommunen. Jetzt kam ein Brief aus München.
Aktuell ist das Hallenbad in Kirchseeon geschlossen. Es geht um eine Sanierung und die Kosten für den laufenden Betrieb. Die Gemeinde bemüht sich um staatliche Zuschüsse aus Förderprogrammen. Nun gibt es eine Reaktion aus München. „Wir haben alle notwendigen Sanierungskosten durch Fachplaner schätzen lassen und die Ergebnisse zusammen mit allen erforderlichen Unterlagen an die Förderstelle der Regierung von Oberbayern gesandt“, so Bürgermeister Jan Paeplow. „Auf dieser Grundlage hat uns die Regierung nunmehr mitgeteilt, mit welcher Fördersumme wir rechnen können. Dieses Ergebnis werten wir derzeit aus.“
Fördermöglichkeiten geprüft
Von der Behörde heißt es auf Anfrage hingegen, im Zusammenhang mit einer Sanierung des Hallenbads Kirchseeon habe die Regierung von Oberbayern die Gemeinde auf deren Anfrage hin lediglich darüber informiert, welche Fördermöglichkeiten und -bedingungen für das Vorhaben grundsätzlich in Betracht kämen. „Eine konkrete Fördersumme kann zum derzeitigen Stand der Planungen noch nicht genannt werden und wurde daher gegenüber der Gemeinde Kirchseeon auch nicht genannt.“
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Bürgermeister Paeplow sieht darin keinen Widerspruch. Die Regierung habe Prozentwerte genannt. Nach dem Brief, der übrigens kurz vor der Bürgerversammlung angekommen sei, gibt sich Paeplow weiter optimistisch. Ziel sei es, die Sanierung und den laufenden Betrieb gemeinsam mit einem Zweckverband, einschließlich der Gemeinde Zorneding, zu gestalten. „Ohne Partner geht es nicht“, betont Paeplow. Bisher hatte der Markt Kirchseeon für den laufenden Betrieb des Hallenbades im Durchschnitt pro Jahr etwa 300 000 Euro draufgezahlt. Dieser Betrag könnte sich nach einer Sanierung und mit neuer Technik verringern.
Projektgruppe im Rathaus Kirchseeon
„Dank der vorliegenden Informationen der Förderstelle können wir nun die Gespräche und weitere Schritte vorbereiten“, so Paeplow. „Es gibt noch viele Unwägbarkeiten.“ Damit beschäftigt sich auch eine Projektgruppe im Rathaus. Vorher will der Bürgermeister keine konkreteren Angaben machen, auch nicht darüber, welche Unterlagen konkret an die Regierung gesandt worden sind. Alle relevanten Zahlen, Daten und Fakten würden in einer kommenden Sitzung des Marktgemeinderats zur Beschlussfassung vorgelegt. „Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass wir eine erfolgreiche Sanierung mit einem Zweckverband realisieren können.“
Schulsport und Vereine
Betroffen ist von der Schließung des gemeindlichen Hallenbades auch der Schulsport, zumindest teilweise. Eine Alternative ist das Schwimmbecken des Berufsförderungswerkes. Paeplow: „Trotz unserer Bemühungen zu Schuljahresbeginn stehen Schwimmzeiten für den Schwimmunterricht der Grund- und Mittelschule leider nicht zur Verfügung, da diese bereits vom Gymnasium belegt sind.“ Das Gymnasium hat eigene Verträge. Dies gilt auch für den ATSV Kirchseeon und dessen Schwimmabteilung. Die Nutzung sei bis zum Sommer gesichert, so der Vereinsvorsitzende Stefan Reinhardt. Zeitnah soll neu verhandelt werden. Dabei gehe es um die langfristige Nutzung und die Finanzierung.