Heuer kein Geld fürs Hallenbad: Kirchseeon macht Kassensturz
Wegen angespannter Finanzen: Kirchseeon kann beim Hallenbad nur planen, nicht sanieren – die Rücklagen der Gemeinde schrumpfen. Was die größten Kostenposten sind.
Kirchseeon – „Das Hallenbad haben wir weiter im Blick“, so Bürgermeister Jan Paeplow (CSU) jetzt in der aktuellen Haushaltsdebatte im Gemeinderat Kirchseeon. Im Rathaus kümmere sich eine Projektgruppe um das Thema. Die Einrichtung ist derzeit aus finanziellen und baulich/technischen Gründen geschlossen. Erarbeitet würden aktuell Grundlagen für ein Sanierungsprogramm, um die Wiedereröffnung des Hallenbades möglich zu machen.
Bürgermeister optimistisch, Zahlenwerk eher trocken
Es geht auch um staatliche Fördermittel. Saniert werden müsste wohl nicht nur dass Hallenbad, sondern auch die Turnhalle im gleichen Gebäude. Zudem geht es auch um eine mögliche Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Zorneding. Der Bürgermeister gibt sich optimistisch. In der Planung sowohl für den aktuellen Haushalt als auch in der Finanzplanung für die kommenden Jahre spielt das Thema jedoch eine sehr untergeordnete Rolle. Eingeplant werden könnten Investitionen jedoch im Haushalt 2025. Daran ändert auch die gut beschäftigte Kirchseeoner Blitzersäule nichts.
Zentrale Aussagen der Haushaltsplanung für dieses Jahr, die im Gremium ohne Gegenstimmen beschlossen wurde, sind ein Verwaltungshaushalt von 25,54 Millionen Euro und ein Vermögenshaushalt von 8,66 Millionen Euro. In diesem Jahr sind keine neuen Kredite vorgesehen. Die Schulden werden weiter abgebaut und liegen mit 417 Euro pro Kopf deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Auffällig aber: Für das laufende Jahr ist ein deutlicher Griff in die Rücklagen vorgesehen. Sie werden von vermutlich rund 16,2 Euro Millionen Euro zum vergangenen Jahreswechsel auf 8,4 Millionen Euro zum kommende Jahresende abschmelzen. Bis Ende 2027 könnte der Betrag weiter auf 3,13 Millionen Euro sinken.
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Es kommt einiges auf die Gemeinde zu
Das sah CSU-Gemeinderat Peter Kohl als kritisch. Er sprach von einem „Haushalt des Übergangs“. Denn in naher Zukunft kommen auf die Gemeinde unter anderem mit den Baumaßnahmen an der Schule in Eglharting erhebliche Belastungen zu. Die Rede ist von 15 Millionen Euro. Belastend sieht Bürgermeister Paeplow vor allem die hohen Abgaben der Kommune an den Landreis. Die Verantwortlichen, und damit meinte der Bürgermeister auch die Kreisräte, hätten noch nicht ganz verstanden, dass die Gemeinden für den Kreis über die Umlage zahlen müssten.
Als zweiten Punkt nannte Paeplow die ständig steigenden Kosten für die Kinderbetreuung. Die Gemeinde sei stolz darauf, es bisher „hin zu bekommen“. „Wir werden uns aber überlegen müssen, ob wir diesen Weg so weiter gehen können.“ Es gebe Gespräche mit den Trägern der Einrichtungen. „Wir wollen aber, dass Fachkräfte in der Gemeinde gehalten und Neue zu uns kommen. Das koste Geld.“ Grundsätzlich sollte sicher gestellt werden, dass Arbeit und Familie unter einen Hut gebracht werden können.
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