CSU Benediktbeuern-Bichl schaut mit bangem Blick in die Zukunft: Die „wohlstandsbesoffene“ Zeit ist vorbei

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Die Europapolitik beeinflusst auch Benediktbeuern und Bichl: Severin Eichenseer (re.) wirbt fürs Wählen. © Maria Blöckner

Nach der Wahl ist vor der Wahl – am vergangenen Donnerstag hielt der Ortsverband der CSU Benediktbeuern-Bichl seine jährliche Jahreshauptversammlung ab und blickte dabei bis nach Europa.

Benediktbeuern/Bichl – Spannungsgeladen ging der Abend gleich los. Hans-Otto Pielmeier, Ortschef der CSU Benediktbeuern-Bichl, wurde sehr deutlich. Die Differenzen innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft Benediktbeuern beschäftigen auch den Ortsverband: „Aus meiner Sicht läuft die Zusammenarbeit gut und eine Trennung wäre sowieso zu teuer“, ist sich Pielmeier sicher. „Zerwürfnisse zwischen beiden Bürgermeistern haben fast schon Tradition.“ Mehr Sorgen mache er sich über „die Angriffe einzelner Personen von der Seite“, da dürfe man sich nicht aufhetzen lassen, merkte er an.

Aufruf, bei der Europawahl zum Wählen zu gehen

Ein weiteres Thema, das aus Sicht der Ortsgruppe in Benediktbeuern viel zu wenig Beachtung findet, ist der soziale Wohnungsbau: „Die Gemeinde hat in den letzten Jahren viel Grund erworben, aber nicht verwertet. In Anbetracht der absehbaren finanziellen Lage, ist das gebundene Kapital ein Problem für den kommenden Haushalt“, prophezeite Pielmeier. „Da muss dringend nachgebessert werden.“ Der dritte Punkt, den er hervorhob, war, die bevorstehende neue Unterkunft für 80 Flüchtlinge in Benediktbeuern. Er bat, in der Diskussion Ruhe zu bewahren: „Wir als CSU-Fraktion haben uns solidarisch erklärt, aber ich habe deutlich gemacht: Mehr geht dann auch nicht mehr.“

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Zu den Höhepunkten des Abends zählte anschließend der Vortrag von Thomas Holz, der 2023 als Stimmkreisabgeordneter für Bad Tölz-Wolfratshausen in den Bayerischen Landtag einzog. Nach einer kurzen Beschreibung seiner Tätigkeiten, gab er einen Überblick zu aktuellen politischen Themen. Er schloss sich dem Bericht von Hans-Otto Pielmeier an und machte die Mitglieder vor allem auf die Lage des Kreishaushalts aufmerksam: „2024 kommen wir mit einem blauen Auge davon, 2025 wird schwierig.“ Seinen Vortrag schloss er dann mit dem Aufruf bei der Europawahl zum Wählen zu gehen und leitete damit direkt zum nächsten Punkt über.

CSU-Europakandidat Severin Eichenseer stellt sich vor

Als Kandidat für die Europawahl stellte sich Severin Eichenseer dem Ortsverband vor. Er bezog Stellung zu den europäischen Themen und der bevorstehenden Europawahl. Auch, wenn die EU als riesiges Friedensprojekt gegründet wurde, stehe sie vor größeren Problemen als je zuvor. Die „wohlstandsbesoffene Zeit ist vorbei“, machte er deutlich und griff dabei die Mahnungen seiner Vorredner auf. Er hob dabei die veränderte Lage seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs, die Asylproblematik und die Hemmungen der Bürokratie für den Fortschritt hervor. Und um dafür Lösungen zu finden, rief er zur Solidarität untereinander auf: „Alle politischen Ebnen müssen zusammenarbeiten – von der Kommune bis zum Europarat“, betonte er. Die rege Diskussion unter den Mitgliedern am Ende der Vorträge machten die Brisanz der Themen und die Hoffnung auf eine Lösung noch einmal sehr deutlich. (Maria Blöckner)

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