Russland nimmt mit Tschassiw Jar die nächste Stadt an der Ostfront ins Visier

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Russland führt eine harte Offensive an der Ukraine-Front durch. Ein General der ukrainischen Armee nennt nun das vermeintliche Ziel von Putins Invasionstruppen.

Kiew – Russlands jüngste Aktivitäten im Ukraine-Krieg sollen das nächste Ziel von Wladimir Putins Streitkräften zeigen. Das teilte der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, General Oleksandr Syrskyi, am Mittwoch auf dem Nachrichtendienst Telegram mit.

Demnach sollen es russische Invasionstruppen auf die Stadt Tschassiw Jar in der ukrainischen Oblast Donezk abgesehen haben. Ein strategisch wichtiger Punkt, wie das Nachrichtenmagazin Newsweek berichtet. Von dort sollen ukrainische Soldaten unter anderem Angriffe auf die besetzte Stadt Bachmut durchgeführt haben.

Truppenbewegungen zeigen nächstes Ziel russischer Soldaten

Russlands Streitkräfte würden mit „intensiven Offensiv-Operationen“ in der Region Donezk fortfahren, schrieb Syrskyi auf Telegram. „Insbesondere in Richtung Bachmut gehen die heftigen Kämpfe in der Nähe der Siedlung Bohdaniwka weiter“, fährt der General fort. Außerdem versuche die russische Armee in Richtung der Stadt Tschassiw Jar vorzudringen.

Soldaten der Ukraine in der Stadt Tschassiw Jar
Ukrainische Soldaten fahren in einem gepanzerten Fahrzeug in der Nähe der Frontstadt Tschassiw Jar. Russische Truppen bewegen sich vermeintlich auf die Stadt zu. © Madeleine Kelly/picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire

Diese Truppenbewegungen zeigt auch ein Post der pro-ukrainischen Gruppe Trukha Ukraine, die auf Telegram eine Karte veröffentlichte. Auf dieser sollen die aktuellen Truppenbewegungen russischer Streitkräfte an der Front von Bachmut zu sehen sein und Tschassiw Jar als Ziel zeigen.

Ukrainische Truppen nutzten Tschassiw Jar als Sammelpunkt

Die Stadt ist nur knapp zehn Kilometer westlich von Bachmut gelegen und wurde bei Kämpfen schon mehrfach das Ziel russischer Angriffe. Die einstmals 12.250 Menschen umfassende Bevölkerung ist im Laufe der Gefechte auf 1.500 gesunken. Während der Kämpfe an der Front zu Bachmut habe die Stadt unter anderem als Sammelplatz für die ukrainischen Streitkräfte gedient, so Newsweek.

Außerdem sei die Stadt zu einem bedeutenden Standort für ukrainische Artillerieangriffe gegen Russland geworden. Von dort aus hätten die Truppen Angriffe auf Bachmut und die umlegenden Gebiete durchgeführt. Die Hügel um das Stadtgebiet seien zudem befestigt worden, um sich auf einen potenziellen russischen Durchbruch vorzubereiten.

Nachdem Russland im ersten Jahr des Ukraine-Kriegs herbe Rückschläge zu verbuchen hatte, sieht Putin 2024 die Chance, dass seine Truppen erneut die Oberhand gewinnen. Die nachlassende Unterstützung aus dem Westen für die Ukraine und zahlreiche russische Angriffe bereits zum Jahresbeginn lassen einen schweren Start für die Ukraine vermuten. Kusti Salm, der Staatssekretär im estnischen Verteidigungsministerium sagte gegenüber Newstime: „2024 wird schwierig“ – das Land müsse in die Defensive. Er fügte hinzu: „Sie müssen es schaffen.“ (nhi)

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