Besorgniserregende „Krankheit X“ im Kongo: Zahl der Infektionen nimmt zu, WHO schaltet sich ein
Zu wenig Epidemiologen, zu wenig Medikamente, dafür neue Infektionsfälle. Im Kongo greift die „Krankheit X“ um sich. Es gab bereits einige Todesfälle.
Kinshasa/Panzi – Die Zahl der Menschen, die an der bisher unbekannten „Krankheit X“ erkrankt sind, steigt. Die Fälle ereignen sich im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo. Nach Angaben des Gesundheits-Krisenzentrums sind 394 Menschen infiziert.
Die Lage in der Region Panzi bleibe besorgniserregend, hieß es in einem in kongolesischen Medien veröffentlichten Bericht. Hinzu kämen die logistischen Probleme für die entsandten Gesundheitsteams und das medizinische Personal in dem entlegenen Gebiet, das über ein schlechtes Straßennetz verfügt.
„Krankheit X“ im Kongo – Lage angespannt, WHO schaltet sich ein
Vor Ort seien nur zwei Epidemiologen. Auch mangele es an Notfallmedikamenten und an einem Frühwarnsystem. Das mache die Reaktion auf die mittlerweile als „Krankheit X“ bezeichnete Krankheit mit grippeähnlichen Symptomen besonders kompliziert.
Der erste Krankheitsfall war am 24. Oktober verzeichnet worden. Eine Alarmmeldung bei der nationalen Gesundheitsbehörde des zentralafrikanischen Landes ging jedoch erst am 1. Dezember ein.
Mittlerweile hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) angekündigt, Experten zur Unterstützung zu entsenden. Der kongolesische Gesundheitsminister Roger Kamba hatte erklärt, die Behörden seines Landes seien in höchster Alarmbereitschaft. Mit ersten Laborergebnissen von Proben von Patienten wird an diesem Wochenende gerechnet.
Tote durch „Krankheit X“ im Kongo – Unterschiedliche Angaben
Zur Zahl der Toten gibt es mittlerweile unterschiedliche Angaben. So hatten die Gesundheitsbehörden der betroffenen Provinz Kwango schon vor Tagen von mehr als 130 verstorbenen Patienten gesprochen. In dem Bericht des Krisenzentrums war nun aber von 30 Todesfällen die Rede.
Meine news
Während in der einen Zählung nur die Patienten erfasst werden, die in den Gesundheitszentren gestorben sind, nimmt die andere alle auf, die ohne ärztliche Behandlung zu Hause starben, aber die gleichen Symptome aufwiesen. (mbr mit dpa)