„Ich habe alles verschenkt, das Leben geht zu Ende“: Wolfgang Grupp den Tränen nah
Der Trigema-Patriarch Wolfgang Grupp spricht über das Alter, Vergänglichkeit und Verantwortung. „Ich bin 83 und ich habe alles verschenkt an meine Frau und meine Kinder. Man kann jetzt nur noch auf das Ende warten. Das ist so, und damit muss man sich abfinden.“ Die Unternehmerlegende ist sich bewusst, dass seine Zeit begrenzt ist: „Ich kann nicht sagen, in 15 Jahren werde ich noch mal eine Reise machen – das Leben geht zu Ende.“
Wolfgang Grupp wird im Talk emotional
Dabei denkt Grupp auch über seine Verantwortung nach: „Ich glaube, dass ich irgendwann Rechenschaft über mein Leben ablegen muss. So schlecht ist es mir ja nicht gegangen.“ Gerade weil es ihm gut ging, sieht er sich in der Pflicht: „Wenn wir ein glücklicheres Leben hatten, müssen wir zeigen, ob wir das egoistisch ausgenutzt haben oder ob wir andere teilhaben ließen.“
Auf die Frage, ob Glück eine Entscheidung sei, antwortet Grupp nachdenklich: „Selbstverständlich treffe ich konstant Entscheidungen, die dafür zuständig sind, ob ich glücklich bin oder plötzlich Probleme habe. Die eigenen Entscheidungen sind dafür verantwortlich, ob man weiterhin ein erfolgreiches oder glückliches Leben hat.“
Was dem Ex-Trigema-Chef besonders wichtig ist
Auch in der Familie hänge vieles vom eigenen Verhalten ab: „Wenn ich die richtige Frau heirate und dazu auch stehe – auch in schwierigen Zeiten –, dann ist das ein schönes Familienleben.“
Was ihn heute erfüllt, beschreibt er mit großer Dankbarkeit: „Wenn ich das Gefühl habe, dass das, was ich in meinem Leben gemacht habe, von anderen positiv angesehen wird.“
Besonders wichtig ist ihm die Verbundenheit mit seinen Mitarbeitern: „Auch wenn ich heute nicht mehr Inhaber bin, bin ich sicher: Wenn ich einen Mitarbeiter am Sonntagabend anrufe, würde er sagen: ‚Herr Grupp, ich brauche zehn Minuten, ich komme.‘ Und dieses Glück zu haben – das ist doch schön.“
Den gesamten Talk mit Wolfgang Grupp sehen Sie hier auf FOCUS online und auf Spotify.