Auswanderin (38) lebt in Spanien: "Mein Sohn (11) hat jede Woche mindestens zwei Prüfungen"

Die 38-jährige Niederländerin Lina lebt mit ihrem elfjährigen Sohn inzwischen seit acht Jahren im spanischen Valencia. Sie ist beeindruckt vom Schulsystem. „Wenn ich sehe, was mein Sohn in der Grundschule hier in Spanien lernt, bin ich manchmal wirklich erstaunt“, sagte sie gegenüber dem niederländischen Portal "JMouders" "Das Bildungssystem hier ist wirklich anders als in den Niederlanden."

In Spanien gibt es drei Schultypen: öffentliche, halbprivate und private Schulen. Lina hat sich für eine öffentliche Schule entschieden. Die Tage sind lang: Die Schule beginnt um neun Uhr und endet um 16.30 Uhr mit einem warmen Mittagessen. Von den subventionierten Mahlzeiten profitieren auch Kinder aus einkommensschwachen Familien. Nach der Schule treibt Linas Sohn Sport und beendet seinen Tag oft erst um 20.15 Uhr.

Auswanderin (38) lebt mit Sohn (11) in Spanien: „Manchmal denke ich, es ist zu viel"

„Das Tempo in der Schule ist hoch“, so Lina. „Mein Sohn hat mindestens zwei Tests und eine Präsentation jede Woche.“ Die Kinder lernen, zu planen, Verantwortung zu übernehmen und mit Druck umzugehen, um gute Leistungen zu erbringen. „Manchmal denke ich, es ist zu viel.  Vor allem, wenn ich ihn spät abends am Tisch seine Hausaufgaben machen sehe. Aber wenn ich höre, was er alles weiß und kann, bin ich auch stolz. Extrem stolz.“

Familie geht nach Spanien – nach einem Jahr ist der Traum vom Auswandern geplatzt

Ein neues Land, ein neues Schulsystem: Auswandern mit Kindern ist nicht nur wegen der Schule eine ganz besondere Herausforderung, die nicht alle so gut wie Lina bewältigen. Für eine deutsche Familie aus Remscheid lief es schlechter, sie kehrte nach einem gescheiterten Auswanderungsversuch aus Spanien zurück. Der Vater Lukas Reinike erklärte gegenüber dem "Remscheider Generalanzeiger", dass sie in ihrer Heimatstadt kein sicheres Leben mehr für ihre Kinder schaffen konnten. Die Familie versuchte in einem Touristenort bei Dénia Fuß zu fassen, fand jedoch keine bezahlbare Wohnung.

Ein anderer Auswanderer, der seit 38 Jahren in Spanien lebt, warnt vor einem typischen Denkfehler. Er meint, dass die Menschen als Urlauber kommen: "Sie berücksichtigen nicht wirklich, was hinter den Kulissen geschieht", so der Experte.