Epstein-Akten: Vance‘ Ablenkungsmanöver misslingt – Druck auf Trump wächst

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US-Vizepräsident JD Vance wollte mit einem TV-Interview den Druck von Donald Trump im Fall Jeffrey Epstein nehmen. Stattdessen wächst der Ruf nach Transparenz.

Washington – Es sollte ein Befreiungsschlag werden. Im Interview mit Fox-News-Moderatorin Maria Bartiromo versuchte US-Vizepräsident JD Vance, die Diskussion über den Umgang der Trump-Regierung mit den Epstein-Akten umzulenken.

Epstein-Akten: Vance‘ Ablenkungsmanöver misslingt

Weg von seinem Chef im Oval Office, hin zu den politischen Gegnern, den Demokraten. Doch der Schachzug missriet. In den sozialen Medien sorgten seine Aussagen sogar für zusätzlichen Druck und lieferten neue Argumente gegen Donald Trumps bisherige Untätigkeit.

Vance warf den Demokraten vor, jahrelang untätig geblieben zu sein, obwohl Epstein Verbindungen zu linken Politikern und Milliardären gehabt habe. Seine Vorwürfe kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die öffentliche Forderung nach einer vollständigen Offenlegung der Akten an das Justizministerium wächst.

Donald Trump hatte im Wahlkampf immer wieder betont, Akten zum verurteilten Sexualstraftäter Epstein zu veröffentlichen. Auf Anfragen von Journalisten zu den sogenannten Epstein-Files reagierte der US-Präsident in letzter Zeit genervt. Gerade, weil seine früheren Verbindungen zu Epstein ihm möglicherweise nachhaltig schaden könnten.

Epstein-Akten: Vance-Aussagen erhöhen Druck auf Trump zur vollständigen Veröffentlichung

Im Interview sagte Vance: „Ich muss sagen, Maria, ich lache über die Demokraten, die jetzt plötzlich so interessiert an den Epstein-Akten sind. Vier Jahre lang haben Joe Biden und die Demokraten überhaupt nichts mit dieser Geschichte gemacht“, sagte Vance in dem Interview. Er betonte, dass Epstein viele Kontakte zu linken Politikern und linken Milliardären gepflegt habe, ohne dabei jedoch konkrete Namen zu nennen.

Vance dürfte gehofft haben, mit seinen Aussagen die Debatte zu entschärfen. Das Gegenteil trat ein. Nach dem Interview fragten sich viele Zuschauer weiterhin, warum die Trump-Regierung die Akten nicht freigibt. Auf der Plattform X teilte beispielsweise CNN-Journalist Andrew Kaczynski Vance‘ Aussagen und kommentierte: „Umso mehr Grund, sie zu veröffentlichen.“

Vor dem Treffen Trumps und Putins kündigte Vizepräsident Vance Folgenreiches an: Die US-Regierung wolle die Ukraine nicht weiter finanziell unterstützen.
US-Vizepräsident JD Vance © picture alliance/dpa/AP | Matt Rourke

Der Kommentator Bill Kristol schrieb: „In Ordnung. Veröffentlicht alle Akten. Mit geschwärzten Namen und persönlichen Daten von Opfern und Überlebenden – aber ohne Schwärzungen bei Kunden, Helfern und jenen, die absichtlich weggeschaut haben.“

Zum Hintergrund: Der Milliardär Jeffrey Epstein wurde 2019 wegen Vorwürfen sexuellen Missbrauchs verhaftet. Bereits in den 2000er-Jahren geriet Epstein ins Visier der Ermittler, konnte jedoch 2008 mit einem umstrittenen Deal einer längeren Haftstrafe entgehen. Sein Netzwerk umfasste zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Immer wieder fällt in dem Zusammenhang auch der Name Trump. Epstein selbst nahm sich nach seiner Verhaftung im Gefängnis das Leben.

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