Oberbürgermeister-Wahl: CSU setzt auf einen Quereinsteiger

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Wollen für die CSU das OB-Amt zurückerobern: Martin Urban und Ortsvorsitzende Heike Fabian. © Ingrid Zeilinger

Langsam formieren sich die ersten Kandidaten für die OB-Wahl im März. Mit Martin Urban setzt die CSU bewusst auf einen Quereinsteiger.

Fürstenfeldbruck - Es ist ein neues Gesicht, das die CSU als ihren designierten OB-Kandidaten präsentiert. Martin Urban ist immer schon politisch interessiert, doch bis vor einigen Monaten nicht aktiv dabei gewesen. Die CSU sei seit jeher seine politische Orientierung, sagt der 58-Jährige, der im kommenden März der nächste Oberbürgermeister von Fürstenfeldbruck werden möchte. Seit den jüngsten Wahlen ist er als Beisitzer im Ortsvorstand und rückte so auch ins Visier der potenziellen Kandidaten, nachdem Andreas Lohde, der zweimal für die CSU ins Rennen ging, nicht mehr zur Verfügung steht.

Nicht nur aus dem Ortsverband, sondern auch aus Unternehmerkreisen heraus sei er angesprochen worden – ganz unabhängig voneinander, erzählt Urban. „Es war überraschend.“ Mit Ehefrau Sabine und den beiden Kindern (25 und 23) beriet er und so reifte der Gedanke, die Herausforderung anzunehmen. „Ich bin Unternehmer, kein Unterlasser.“ Vielleicht brauche die Stadt gerade jetzt einen Quereinsteiger.

Nicht in Konflikte verstrickt

Ein Gedanke, den man auch im Ortsverband hatte, bestätigt die Ortsvorsitzende Heike Fabian. Mit Martin Urban habe man einen guten Kandidaten. „Jemanden, der sich mit Wirtschaft und Finanzen auskennt und nicht in Grabenkämpfe im Stadtrat verstrickt ist.“ Dafür bringt der Diplom-Kaufmann, der seit 2017 Inhaber und Partner von TAB (The Alternative Board) für die Region Fürstenfeldbruck und München West ist, drei Jahre Erfahrung im Wirtschaftsbeirat mit. Auch wenn es durch Corona eine eher unbefriedigende Zeit war, wie er sagt. „Aber ich habe einen tieferen Einblick in die politischen Strukturen bekommen.“

Und die Gewissheit, dass er einiges anders machen möchte. „Mich motiviert der Wille, etwas zu verändern“, sagt der Hobby-Tennisspieler. Er möchte Brücken bauen, miteinander, nicht übereinander reden und lösungsorientiert arbeiten. Die bisherigen Erfahrungen seien für ihn als effizienzbedachten und pragmatisch denkenden Unternehmer eher ernüchternd gewesen. Bei Neuansiedlungen und Gewerbeerweiterungen sei die Stadt nicht die erste Wahl, da Auflagen und Ansprüche zu hoch seien. Auch möchte er für stabile Finanzen sorgen, um sich das Gewünschte leisten zu können. Sein persönlicher Eindruck: „Der Ruf von Fürstenfeldbruck ist nicht der beste“, sagt Urban. „Fürstenfeldbruck ist Große Kreisstadt und sollte auch die Hauptstadt des Landkreises sein.“

Warten auf Rücktrittsgesuch des OB

Dass mit dem OB ebenfalls ein neuer Stadtrat gewählt wird, sieht er als Chance, etwas zu verändern. Mit dem Rückhalt aus dem Ortsverband will Urban in den Wahlkampf gehen. Er will nun mehr Präsenz zeigen – als Zuhörer in Stadtratssitzungen, aber auch im Stadtleben. Noch sei er nur designierter Kandidat, betont Martin Urban. Am 18. September soll ihn die CSU offiziell nominieren. Doch zunächst muss OB Christian Götz sein Rücktrittsgesuch im Stadtrat einreichen, um den Weg für die Synchronisierung von OB- und Stadtratswahl frei zu machen.

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