Im „Herzen des Iran“: Spektakuläre Mossad-Geheimoperation machte Israels Angriff möglich

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Israel hat den Iran nicht nur aus der Luft, sondern auch aus dem Inneren angegriffen. Wie der israelische Geheimdienst die riskante Mission ermöglichte.

Tel Aviv/Teheran - Israels überraschender Großangriff hat den Iran hart getroffen. Durch präzise Militär-Operationen wurden in der Nacht zum Freitag hochrangige Generäle ausgeschalten sowie Atomanlagen und Stützpunkte beschädigt. Am Freitag wurde öffentlich, dass der großangelegte Schlag wohl jahrelang vorbereitet wurde. Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad sei dafür tief ins Innere des Irans eingedrungen, schrieben mehrere israelische Medien unter Berufung auf eine Quelle in den Sicherheitskräften des Landes. 

Vorbereitung für Angriffe: Israelischer Geheimdienst Mossad operierte jahrelang im „Herzen des Iran“

Laut Informationen der Haaretz sei es dem israelischen Spionagedienst im Vorfeld gelungen, unter anderem eine Militärbasis in der Nähe von Teheran einzurichten. Dort habe man Angriffsdrohnen gelagert, die ins Land geschmuggelt wurden. In einer Reihe von weiteren Operationen sollen außerdem Fahrzeuge mit Präzisionswaffen in der Nähe von Raketensilos und Luftabwehrstellungen im Iran platziert worden sein.

Die Operationen beruhten auf „bahnbrechendem Denken, kühner Planung und dem chirurgischen Einsatz fortschrittlicher Technologien, Spezialkräften und Agenten, die im Herzen des Irans operierten und dabei den Augen des örtlichen Geheimdienstes auswichen“, wurde ein Sicherheitsbeamter von The Times of Israel zitiert.

Für Israel-Angriffe: Waffensysteme, Drohnen und Fahrzeuge in den Iran geschmuggelt

Israels Eindringen ins Innere des Landes habe dem Militär schließlich einen entscheidenden Vorteil verschafft. Zu Beginn des Angriffs seien die platzierten Waffensysteme per Fernsteuerung gegen ihre Ziele im Iran gerichtet worden. Sie hätten Luftabwehrstellungen ausgeschalten und damit den Weg für die israelischen Kampfflugzeuge frei gemacht, heißt es. Diese konnten sich anschließend ungehindert im iranischen Luftraum bewegen.

Die im Iran eingerichtete Drohnenbasis habe später dazu gedient, Kampfdrohnen auf iranische Stützpunkte abzufeuern. Die Drohnen wurden demnach über Nacht aktiviert und schlugen bodengestützte Raketensysteme, die als Gegenschlag auf Israel gerichtet waren.

Ein vom Mossad veröffentlichte Filmmaterial soll Angriffe von Kommandos der Spionagebehörde auf iranische Luftabwehrsysteme im Iran zeigen. (Screenshot) © Mossad/The Times of Israel

Netanjahu über Großangriff auf Iran: „Haben das Herz der iranischen Kernwaffenanreicherung getroffen“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach nach dem Großangriff auf den Iran von einer erfolgreichen Operation, die noch „viele Tage weitergehen“ wird und von einem bedeutenden Moment in der Geschichte Israels. „Wir haben das Herz der iranischen Kernwaffenanreicherung getroffen“, betonte er. Unabhängig bestätigt wurde der militärische Erfolg bislang nicht.

Die Angriffe trafen Ziele in der Hauptstadt Teheran, aber auch im Westen des Landes. Der Iran kündigte eine harte Reaktion an. Er schickte noch am Morgen mindestens 100 Drohnen in Richtung Israel, die Medienberichten zufolge alle abgefangen werden konnten. (no/dpa)

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