Touristen zerstören 60 Millionen Jahre alte Unesco-Welterbestätte

Der Giant’s Causeway in Nordirland, eine der bekanntesten Natursehenswürdigkeiten, sieht sich einem neuen Problem gegenüber. Besucher stecken Münzen in die Spalten der markanten Basaltsäulen, was zu erheblichen Schäden führt, berichtet die BBC

Wie Touristen unwissentlich atemberaubende Felsen ruinieren

Dr. Cliff Henry vom National Trust warnt: „Gemessen an geologischen Zeiträumen ist dies eine sehr schnelle Erosion.“ Diese ungewollte Tradition hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich ausgebreitet.

Die Münzen verursachen nicht nur physische, sondern auch chemische Schäden an den Felsen. Sie rosten, was zu unschönen, rötlich-braunen Verfärbungen auf den Basaltsäulen führt. Dr. Henry beschreibt das Problem wie folgt: „Die Münze dehnt sich aus und übt Druck auf die Fugen in der Nähe des Randes aus.“ 

Giant's Causeway
Münzen in Spalten der Basaltsäulen sorgen für physische und chemische Schäden am Naturwunder. Getty Images

Maßnahmen am Giant’s Causeway

Um diese Entwicklung zu stoppen, wurde ein spezialisierter Steinmetz beauftragt, die Münzen zu entfernen, ohne die Steine zu beschädigen. Dr. Kirstin Lemon vom Geologischen Dienst Nordirlands empfiehlt: „Der Rat des Geologischen Dienstes an den National Trust lautet, so viele dieser Münzen wie möglich zu entfernen.“

Es wurden bereits Schilder aufgestellt und Reiseleiter am Giant’s Causeway warnen die Besucher vor dieser schädlichen Praxis, wie die BBC berichtet. Das Ziel besteht darin, das Einwerfen von Münzen zu unterbinden, um weiteren Schaden an diesem Unesco-Welterbe zu vermeiden.

Umweltverschmutzung verändert Morning Glory Pool im Yellowstone Park

Auch ein weiteres Naturwunder wurde durch Touristen nachhaltig verändert: der Morning Glory Pool, einer der bekanntesten Geysire im Yellowstone-Nationalpark. Durch Umweltverschmutzung hat sich das Aussehen des Pools nachhaltig verändert. Die ehemals blaue Färbung des Pools ist verschwunden, da Müll die unter Wasser liegenden Luftschächte blockiert. Durch diese Verstopfung wurde die Wassertemperatur gesenkt, was zur Ausbreitung von Mikroorganismen führte, die dem Pool nun eine orangefarbene Färbung verleihen.

Trotz der nach wie vor beeindruckenden Erscheinung des Geysirs verschärfen Touristen das Umweltproblem weiterhin, indem sie Gegenstände in den Krater werfen. Der Verlust der blauen Farbe und die Veränderung der Temperatur sind auf diese wiederholte Umweltverschmutzung zurückzuführen.

Der Giant’s Causeway – ein geologisches Wunder

  • Der Giant’s Causeway an der Küste der Grafschaft Antrim in Nordirland ist seit 1986 UNESCO-Welterbestätte.
  • Das Naturwunder besteht aus etwa 40.000 basaltischen Säulen, die vor rund 60 Millionen Jahren entstanden sind.
  • Die Säulen sind überwiegend sechseckig, einige haben jedoch vier, fünf, sieben oder acht Ecken.
  • Die höchsten Säulen erreichen eine Höhe von bis zu zwölf Metern.
  • Geologen führen die Entstehung der Säulen auf die langsame Abkühlung heißer Lava zurück, die Spannungsrisse im Material verursachte.
  • Im Jahr 2019 besuchten rund 998.000 Personen den Giant’s Causeway.
  • Eine irische Legende besagt, dass der Riese Fionn McCumhaill den Damm errichtete, um seinen schottischen Rivalen Benandonner zu besiegen. Nachdem Benandonner ihn beleidigt hatte, errichtete Fionn den Damm nach Schottland, um ein Duell zu erzwingen. Fionn täuschte Benandonner jedoch, indem er sich als Baby verkleidete. Benandonner, erschrocken über die vermeintliche Größe des Kindes, floh zurück nach Schottland und zerstörte den Damm hinter sich. So konnte Fionn seinen Sieg behaupten.