ÖDP setzt auf Frauenpower und Transparenz im Wahlkampf

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Die 50 Kandidaten der ÖDP-Kreistagsliste um Spitzenkandidatin und „fleißigste Biene” Manuela Vanni (vo., M.). © Willi Nass

Manuela Vanni führt als Landratskandidatin eine 50-köpfige Liste an und fordert mehr Nachhaltigkeit sowie Transparenz in der Politik.

Die ÖDP ist wahrscheinlich die einzige Partei, in der „mehr Frauen als Männer vertreten sind“, meinte Peißenbergs Altbürgermeisterin Manuela Vanni bei der Aufstellungsversammlung der Kreis-ÖDP. In der Politik hätten Frauen dabei den Vorteil, dass sie „nicht so laut und aggressiv“ auftreten und sich zusätzlich mit weiblicher Empathie für die Bewahrung der Natur, „der Lebensgrundlage unserer Enkel“, einsetzen. Als Großmutter fordert sie außerdem, dass nachhaltige Politik „wieder mehr in den Vordergrund“ gerückt werden müsse. Immerhin sei es jetzt billiger, etwas zu machen, als es später nachholen zu müssen.

Von ihren Fraktionskollegen der ÖDP wurde die parteilose Manuela Vanni dafür bei einer Gegenstimme zur Landratskandidatin gewählt. Neben ökologischer Politik möchte die ÖDP im anstehenden Wahlkampf aber auch für mehr Transparenz in der Politik werben.

Vanni kritisiert dabei die „Anmaßungen“ manch anderer Parteien, die im Vorfeld der Wahlen viel versprechen, aber finanziell wenig realistisch bleiben, genauso wie das aktuelle 13 Millionen Euro schwere Defizit der Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH. Deren finanzielle Notlage sei von den verantwortlichen Politikern aus wahltaktischen Gründen bislang immer auf die lange Bank geschoben worden.

„Mehr Transparenz gegen Politikverdrossenheit“

Vor allem die aktuelle Planung mit Vollversorger-Status im Krankenhaus Weilheim, Leuchtturmprojekten wie OP-Robotern und einer Situation, in der „100 Prozent Baby-Migration” aus den umliegenden Krankenhäusern in den Landkreis stattfindet, sieht sie kritisch. „Wollen wir und können wir uns das leisten?“, fragt sie und fordert stattdessen „mehr Transparenz gegen Politikverdrossenheit“.

Damit die Farbe Orange der ÖDP „künftig vielfach im Kreistag zu sehen ist“, wird sie bei der anstehenden Kreistagswahl von einer 50-Personen starken Liste unterstützt. Unter ihnen langjährige Parteimitglieder wie Johanna Böck aus Schongau, die sich freut, dass aus der ÖDP, einer Partei, die ohne Firmenspenden auskommt und in der früher alle Mitglieder „an einen Tisch gepasst haben“, inzwischen eine so große Partei geworden ist.

Unterstützung für Vanni & Co. gab es an diesem Abend auch von ÖDP-Bürgermeister Rolf Beuting aus dem Nachbarlandkreis. Der Murnauer war als Überraschungsgast zur Wahlversammlung nach Peißenberg gekommen, um seinen Parteikollegen in einer Zeit, in der die Gesellschaft „ein bisschen rasend und verrückt“ geworden sei und in der „viele andere Parteien“ Freude an „Populismus und Abgrundliebe“ gefunden hätten, Rückhalt zu geben. Mit Manuela Vanni habe die ÖDP jedoch eine Landratskandidatin, „die es im Kreuz hat“ – und die dafür sorgen könne, „dass der Anstand nicht verloren geht“.

VON WILLI NASS