Anteckungsgefahr Urlaub: Warum Kinder keine Straßenkatzen anfassen sollten
Viele Kinder lieben es, Tiere anzufassen - doch im Urlaub kann das gefährlich werden. Denn beim Streicheln von Streunern können sie sich mit Krankheiten anstecken.
Bei Reisen in Mittelmeer-Regionen kann einem schon das ein oder andere Straßentier begegnen. Gerade Kinder fühlen sich von den Vierbeinern oft angezogen. Doch Vorsicht: Die Tiere können Krankheiten übertragen. Schon ein kurzes Streicheln reicht aus und Hautinfektionen werden zum unerwünschten Urlaubssouvenir.
Straßenkatzen können Hautpilz übertragen
Straßenkatzen können mit dem Pilz Microsporum canis (auch bekannt als Katzenpilz) infiziert sein, wie der Berufsverband der Deutschen Dermatologen warnt. Dieser Hautpilz kann leicht auf Menschen übertragen werden und ist insbesondere in Mittelmeerländern wie Italien, Spanien oder Griechenland verbreitet.
Laut der Deutschen Ärztezeitung reicht es aus, das Tier einmal zu streicheln, um sich zu infizieren. Selbst das Waschen der Hände bietet keinen Schutz. Nur ein Desinfektionsmittel mit fungizider Wirkung kann den Erreger unschädlich machen und auch nur, wenn es unmittelbar nach dem Kontakt aufgetragen wird.
Wenn ein Kind ein infiziertes Tier gestreichelt hat, treten etwa zehn Tage später die ersten Symptome auf, die sich in der Regel zuerst an den Körperstellen zeigen, die mit der Katze in Kontakt gekommen sind: an den Armen und Beinen. Im Laufe der Zeit breitet sich der Ausschlag dann auf den Oberkörper aus und erreicht schließlich die Kopfhaut.
Typische Anzeichen für Katzenpilz sind:
- Ein juckender Hautausschlag
- Rote kreisrunde Flecken auf der Haut
- Bei betroffener Kopfhaut: Kahle kreisrunde Stellen, gegebenfalls weiße Schuppen und Rötungen
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Bei Beschwerden zügig zum Arzt
Entwickelt das Kind nach dem Kontakt zu Katzen Hautbeschwerden, sollten Eltern mit ihm zügig einen Dermatologen aufsuchen. Denn in den Anfangsstadien kann der Pilz noch gut mit einer pilztötenden Salbe behandelt werden. Hat er sich erstmal auf die Kopfhaut ausgebreitet, gestaltet sich die Therapie schwieriger. Mitunter kommen dann sogar Tabletten zum Einsatz.
Da der Katzenpilz leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, stecken sich häufig auch Personen aus dem Umfeld an. Daher ist es ratsam, alle Familienmitglieder untersuchen zu lassen, auch wenn bisher keine Beschwerden aufgetreten sind. Wenn sich der Verdacht bestätigt, kann das Kind vorübergehend nicht in die Krippe, in den Kindergarten oder in die Schule gehen. Um eine Wiederansteckung zu vermeiden, sollten alle getragenen Kleidungsstücke sowie Bezüge und Kucheltiere bei 60 Grad oder mit einem Desinfektionswaschmittel gewaschen werden.
Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Straßentieren
Eine Infektion mit dem Katzenpilz ist aber nicht das einzige Risiko, das von streunenden Tieren ausgehen kann. Eltern sollten immer bedenken, dass diese Tiere unberechenbar sind. Daher gilt:
- Straßentiere nicht füttern, nicht auf sie zugehen.
- Immer Abstand zu Streunern halten, nicht streicheln.
- Körpersprache deuten: Bei Katzen signalisieren angelegte Ohren sowie ein zuckender, eingezogener oder aufgeplusterter Schwanz Unbehagen.
- Hunde mit gesträubtem Nackenfell, Zähnefletschen und Knurren signalisieren Angriffsbereitschaft.
- Tiere mit Nachwuchs können besonders aggressiv sein.
- Ist es trotz aller Vorsicht zu einem Tierbiss gekommen, sollte das Kind ärztlich behandelt werden. Denn es besteht die Gefahr einer gefährlichen Infektion.