Zankapfel Lagerhaus: Gemeinde Wolfersdorf und neue Eigentümer werden sich nicht einig

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Freising
  4. Wolfersdorf

Kommentare

Hier wird‘s eng für die Gemeinde: Hinter der Zufahrt am Raiffeisen-Lagerhaus stehen einige Fragezeichen. Von einer Einigung mit den neuen Eigentümern ist man weit entfernt. © Archiv: Fischer

Die Verhandlungen in Sachen Zufahrt sind gescheitert. Zwischen der Gemeinde Wolfersdorf und den Eigentümern des Ex-Raiffeisen-Lagerhauses herrscht Eiszeit.

Wolfersdorf – Seit Matthias Denk, Sohn von Ex-Gemeinderat und Landwirt Josef Denk, das Lagerhaus im März gekauft hat, hat die Gemeinde ein Problem. Denn, was die Zufahrt und die Parkplatzsituation am Feuerwehrhaus, dem Bürgersaal und dem Schützenstüberl im Keller betrifft, bleiben große Fragezeichen. Was nicht zuletzt daran liegt, dass dieses Thema in der Vergangenheit nicht einwandfrei hat geregelt werden können. Ein Versäumnis, das die Gemeinde nun teuer zu stehen kommen könnte.

Über einen barrierefreien Zugang auf eigenem Grund verfügt die Kommune beispielsweise nicht. Der befindet sich auf dem Terrain der neuen Eigentümer. Eine einvernehmliche Lösung, wie das alles sauber zu regeln ist, konnte trotz mehrerer Gespräche bis dato nicht erzielt werden. Sehr zum Leidwesen von Bürgermeisterin Anita Wölfle, die sich auf FT-Nachfrage enttäuscht von der Entwicklung zeigt: „Keiner hat gedacht, dass es soweit kommen könnte“, sagte Wölfle. Sie stellte aber auch klar: „Ich hoffe immer noch, dass es zu einer gütlichen Einigung kommt, weil ich an das Gute im Menschen glaube.“

Parkplätze: Ehemaliges Koch-Areal bietet „eine Alternative“.

Aber Fakt sei, dass man sich nicht habe einigen können. Weder in Bezug auf die Parkplätze, noch was die Zufahrt und den barrierefreien Zugang zum Bürgersaal betreffe. Für die Parkplätze gebe es auf der anderen Straßenseite, auf dem ehemaligen Koch-Areal, das die Gemeinde erworben hat, „eine Alternative“. Für den Bürgersaal, in dem man größtenteils auf Catering und auf Anlieferung angewiesen sei, dagegen nicht. Und eine Lösung sei auch nicht in Sicht.

Ein schriftliches Angebot vonseiten der Familie Denk, sprich eine monatliche Zahlung, habe der Gemeinderat als „überhöht“ empfunden und deshalb einstimmig abgelehnt. Im Gespräch seien 600 Euro für die Parkplätze und die Zufahrt gewesen. Mehr als 300 Euro sei man nach marktgerechter Prüfung nicht zu zahlen bereit gewesen. Der Wolfersdorfer müsse sich nun überlegen, was zu tun ist, so Wölfle. Man könnte etwa von anderer Seite auf Gemeindegrund einen barrierefreien Zugang schaffen. Was aber mit erheblichen baulichen Maßnahmen verbunden wäre.

Josef Denk, der die Verhandlungen auf Seiten der Eigentümer geführt hat, erklärte zum Stand der Dinge: „Für uns ist das dann bis auf Weiteres erledigt.“ Allein „aus Haftungsgründen“ gelte es jetzt, die Konsequenzen zu ziehen und den besagten Zugang zu sperren.

Für die Schützen bahnt sich eine Lösung an

Mit den Vereinen sei allerdings gesprochen worden, räumt Denk ein. Im Kellergeschoss befindet sich unter anderem die Heimstätte des Schützen- und Trachtenvereins Gemütlichkeit. „Wenn es ein Problem gibt, können die mit uns reden“, stellte er klar. Was die Gemeinde betrifft, sagte Denk: „Bei uns geht es ums Geld.“ Aus den wirtschaftlichen Interessen der neuen Lagerhausbetreiber macht er keinen Hehl. „Das Angebot der Gemeinde ist für uns nicht akzeptabel – ganz einfach“, bekräftigte Denk. „Die Gemeinde hat sich keinen Millimeter bewegt“, stellte er seine Sicht der Dinge dar.

Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen. Laut Wölfe werde man im nicht öffentlichen Teil der nächsten Sitzung über das weitere Vorgehen beraten. Eine Rolle dürfte hierbei spielen, dass sich wohl auch ein Gutteil der Feuerzufahrt auf Grund des Lagerhauses befindet. Hierzu äußert sich Josef Denk folgendermaßen: „Das müssen die wissen, ob sie da rauskommen.“

Probleme hat es nach Auskunft von Kommandant Martin Taschner bisher damit noch nicht gegeben. Auch nicht, seit sich die Eigentumsverhältnisse im Umfeld geändert hätten. „Alles andere ist Sache der Gemeinde“, teilte Taschner aus dem Urlaub mit.

Alexander Fischer

Auch interessant

Kommentare