AfD „verwundert“: Krah ignoriert in Dresden offenbar Auftrittsverbot vor Europawahl

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Mit „Fluppe und Kaffee“ hat Maximilian Krah einem Bericht zufolge Wahlkampf gemacht. Der AfD-Europawahl-Kandidat verteidigt sich.

Dresden – In blauer Jacke mit AfD-Logo vor einem Einkaufszentrum: Laut einem Bild-Bericht hat Maximilian Krah vor der Europawahl in Sachsen gewahlkämpft – trotz eines Auftrittsverbots durch seine Partei. Die AfD-Parteispitze soll laut dem Bericht „verwundert“ darauf reagiert haben.

Auftritt in Dresden: AfD-Skandalpolitiker Maximilian Krah taucht vor Europawahl wieder auf

Krah stand demnach am Mittwoch (29. Mai) an einem Wahlkampfstand in Dresden. Auf Bild-Anfrage habe er sich mit diesen Worten verteidigt: „Mit der Ortsgruppe ohne Presse Plakate zu kleben ist kein Wahlkampfauftritt. Das ist Basisarbeit.“ Die AfD hatte ein Auftrittsverbot gegen Krah verhängt, das nach Angaben der Partei für alle Wahlkampfveranstaltungen der AfD und für andere Veranstaltungen der Bundespartei gilt.

Maximilian Krah: der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl im Wahlkampf in Kaufbeuren (21. Mai 2024)
Maximilian Krah bei einem Wahlkampfauftritt am 21. Mai in Kaufbeuren – danach auch in Dresden? © Nordphoto/Imago

Krah gilt seit langer Zeit als Vertreter des rechten AfD-Flügels. Immer wieder sorgte er mit EU-feindlichen und völkisch-nationalistischen Thesen sowie Aussagen zu Geschlechterrollen für Empörung. Anfang des Monats durchsuchten Ermittler die Räume eines inzwischen verhafteten Mitarbeiters Krahs, dem Spionage für China vorgeworfen wird.

AfD-Kandidat Krah verteidigt sich vor Europawahl: „Weil es missverstanden wird“

Krah bestätigte, dass sich die jüngsten Durchsuchungen in Brüssel und Straßburg gegen einen früheren Mitarbeiter gerichtet haben – der aber längst nicht mehr bei ihm arbeite. „Weil es missverstanden wird: Es gab heute keine Durchsuchung in einem Büro, das zu mir gehört“, schrieb Krah am Mittwoch auf X. „Der betroffene Ex-Mitarbeiter arbeitet längst für einen anderen Abgeordneten, dort wurde sein Büro durchsucht“, schrieb er weiter.

Die belgische Staatsanwaltschaft hatte mitgeteilt, dass im Zusammenhang mit mutmaßlicher russischer Einflussnahme die Wohnung und die Büros eines Mitarbeiters des EU-Parlaments durchsucht worden seien. Angaben zur Identität des Mitarbeiters oder für welchen Abgeordneten dieser tätig ist, wurden zunächst nicht gemacht.

Auch nach den jüngsten Ermittlungen und Durchsuchungen hält unterdessen Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) einen neuen Straftatbestand zu ausländischen Einflussoperationen für nicht geboten. Einen entsprechenden Vorschlag will die Berliner Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) bei der anstehenden Justizministerkonferenz vorbringen. (frs mit dpa)

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