„Grobe Fahrlässigkeit des FBI“: Mutmaßliche Opfer von Jeffrey Epstein reichen Klage ein

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Ein US-Politiker hält ein Foto von Jeffrey Epstein und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump nach oben. © Imago/CNP/ Newscom / AdMedia

1996 erhielt das FBI erste Hinweise auf den Epstein-Missbrauch. Die Festnahme erfolgte erst 2019. Zwölf Opfer klagen nun gegen die US-Bundespolizei.

New York City – Zwölf mutmaßliche Opfer Jeffrey Epsteins werfen dem FBI unzureichende Ermittlungen gegen den US-Millionär vor. Der Missbrauchsskandal um den Geschäftsmann flog im Jahr 2019 auf. Damals offenbarte sich sein Netzwerk, das dem Missbrauch Minderjähriger diente. Bereits mehr als zwei Jahrzehnte zuvor – im Jahr 1996 – hatten sich mutmaßliche Opfer mit Hinweisen an das FBI gewandt, das jedoch keine Ermittlungen einleitete.

Klage gegen FBI: Bundespolizei erhielt offenbar zwischen 1996 und 2006 zahlreiche Hinweise

Womöglich hätte Epsteins Missbrauchsring schon früher entlarvt werden können. Die Klage der zwölf mutmaßlichen Opfern wirft dem FBI vor, zwischen 1996 und 2006 wiederholt Berichte und Hinweise zu Sexualstraftaten und Menschenrechtsverletzungen durch Epstein und seine Komplizen erhalten zu haben, diesen aber nicht ausreichend nachgegangen zu sein. Als Beispiel nennt die Klageschrift etwa den Hinweis der Polizei von Palm Beach an das FBI im Jahr 2005, dass eine 14-Jährige für Sex in Epsteins Anwesen verbracht worden sei. Demnach habe die Bundespolizei der USA erst ein Jahr später Ermittlungen eingeleitet. „Grobe Fahrlässigkeit des FBI“ habe laut Klageschrift zu „fortgesetztem sexuellen Missbrauch in den Händen von Jeffrey Epstein“ geführt.

Zwischen 2006 und 2008 habe beispielsweise auch die Investmentbank JP Morgan Chase das FBI kontaktiert und äußerte den Verdacht, dass Transaktionen von Epstein in Millionenhöhe mit Kinderprostitution in Verbindung stehen könnten. Die Zivilklage solle nun „die Rolle des FBI bei Epsteins Sexhandel-Ring ein für allemal klären“, so die bei einem Gericht in New York City eingereichte Klageschrift. Die zwölf mutmaßlichen Epstein-Opfer fordern zudem eine nicht näher bezifferte Entschädigungszahlung. „Mehr als zwei Jahrzehnte lang hat das Federal Bureau of Investigation Jeffrey Epstein Sexhandel und sexuellen Missbrauch von zahlreichen Kindern und jungen Frauen ermöglicht, indem es nicht den Job gemacht hat, den das amerikanische Volk von ihm erwartet“, hieß es weiter.

US-Gericht veröffentlichte Namensliste im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein

Im Januar 2024 veröffentlichte ein US-Gericht eine Namensliste im Zusammenhang mit dem Epstein-Fall. Genannt wurden zwischen 150 und 180 Personen, die Verbindungen zu dem Millionär und seiner ehemaligen Geliebten Ghislaine Maxwell hatten, darunter die ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump. Es wurde jedoch betont, dass das Erscheinen auf dieser Liste noch kein Fehlverhalten impliziere. Epstein, ein einflussreicher Investor mit Beziehungen zu hochrangigen Persönlichkeiten in den USA und im Ausland, wurde im Jahr 2019 nach Enthüllung seines Missbrauchsrings verhaftet und angeklagt. Ein Gerichtsprozess fand jedoch nie statt, da der US-Amerikaner Behördenangaben zufolge 2019 in seiner New Yorker Gefängniszelle Suizid begangen hatte.

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