Epstein-Opfer Virginia Giuffre begeht Suizid – Familie gibt erschütterndes Statement
Virginia Giuffre war Opfer im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein. Ihre Aussagen brachten den britischen Prinzen Andrew zu Fall. Der Missbrauch war zu viel für sie, sagt ihre Familie.
Sydney – Sie sprach als wohl bekanntestes Opfer unerschrocken über den Missbrauchsskandal des US-Multimillionärs Jeffrey Epstein und wurde mit ihren Vorwürfen gegen den britischen Prinzen Andrew weltbekannt. Nun ist Virginia Giuffre im Alter von 41 Jahren gestorben.
Epstein-Opfer Virginia Giuffre begeht Suizid – „Wir stehen alle unter Schock“
Giuffre habe sich auf ihrer Farm in Westaustralien das Leben genommen, bestätigte ihre Anwältin Karrie Louden der australischen Nachrichtenagentur AAP. „Wir stehen alle unter Schock“, sagte sie. Giuffre sei eine Inspiration gewesen. Die Mutter von drei Kindern wurde 41 Jahre alt.
In einer Mitteilung von Giuffres Familie, aus der die AAP am Samstag zitierte, hieß es: „Sie hat ihr Leben durch Selbstmord verloren, nachdem sie ein Leben lang Opfer von sexuellem Missbrauch und Sexhandel war.“ Anwältin Louden betonte demnach, es sei eine Ehre gewesen, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der sich so sehr für die Opfer von sexuellem Missbrauch eingesetzt habe.
Auch ihre Freunde, Bekannten und alle, die es gut mit Giuffre meinten, trauern. Unter ihren Instagram-Beiträgen sammeln sich schockierte Stimmen: „Das ist so furchtbar. Jetzt leidest du nicht mehr“, heißt es da. Oder: „Du hast so mutig gekämpft. Ich hoffe, du findest Frieden.“
Giuffre hat tragische Geschichte erlebt
Die 1983 in den USA geborene Giuffre, die vor ihrer Hochzeit Roberts hieß, stammte aus schwierigen Verhältnissen. Es scheint Giuffre nicht gelungen zu sein, ihrem Leben dauerhaft eine positive Wendung zu geben. Ende März postete sie einen verstörenden Beitrag auf Instagram, in dem sie behauptete, nach einem Unfall nur noch wenige Tage zu leben zu haben. Doch ihre Verletzungen schienen nicht ganz so dramatisch zu sein wie dargestellt. Polizei vor Ort bestritt einem BBC-Bericht zufolge das Ausmaß des Unfalls.
Die Beziehung zu ihrem Mann war Berichten zufolge zerbrochen. Sie selbst war wegen Missachtung eines Kontaktverbots aufgrund von häuslicher Gewalt angeklagt.

Virginia Giuffre ist tot: Ihre Aussagen brachten den britischen Prinzen Andrew zu Fall
Giuffre wurde eigenen Angaben zufolge im Jahr 2000 von Ghislaine Maxwell als persönliche Masseurin für Jeffrey Epstein rekrutiert. Sie arbeitete damals in einem Aushilfsjob im Mar-a-Lago-Ressort des späteren US-Präsidenten Donald Trump in Palm Beach im US-Bundesstaat Florida. Mit Epstein pflegte auch Prinz Andrew, der Bruder von König Charles, ein freundschaftliches Verhältnis.
Die US-Amerikanerin Giuffre hatte Prinz Andrew vorgeworfen, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Dieser stritt die Vorwürfe stets ab. Er behauptete, sein mutmaßliches Opfer nie getroffen zu haben, und dass ein Foto, das die beiden vor gut 20 Jahren gemeinsam zeigt, gefälscht sei.
Bevor es zu einem Prozess kam, einigten sich Giuffre und Prinz Andrew außergerichtlich. Im Gegenzug zahlte der Prinz Berichten zufolge mehrere Millionen Pfund. Das Bekanntwerden der Vorwürfe bedeutete für den inzwischen 65 Jahre alten Andrew zudem das Ende seiner Rolle als offizieller Vertreter des britischen Königshauses.
Missbrauchsskandal: Epstein beging im Gefängnis Suizid
Auf dem berüchtigten Bild ist im Hintergrund auch Ghislaine Maxwell zu sehen, die damalige Vertraute Epsteins, die inzwischen als Sexualstraftäterin verurteilt ist.
Jeffrey Epstein war im Juli 2019 festgenommen worden. Der Geschäftsmann soll zahlreiche, auch minderjährige Mädchen sexuell missbraucht und sie anderen Männern zugeführt haben. Rund einen Monat nach der Festnahme beging der bereits verurteilte und erneut angeklagte Epstein im Gefängnis in New York Suizid. (dpa)