Melania plötzlich Schlüsselfigur im Ukraine-Krieg? Trump enthüllt Bezug zu Putin-Telefonat und seiner Ehefrau

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Donald Trump ändert mal wieder seine Meinung. Diesmal im Ukraine-Krieg. Offenbar brachte ihn Ehefrau Melania mit einem Satz zum Nachdenken über Putin.

Washington – Auf eines ist Verlass: auf Donald Trumps Unberechenbarkeit. Das Hin und Her im Ukraine-Krieg ist das beste Beispiel. Erst ein plötzlicher Stopp der US-Waffenlieferungen, dann doch weitere Waffen – aber nur, wenn die NATO-Staaten zahlen. Die neueste Kehrtwende könnte mit der Stimmung im Hause Trump zu tun haben. Offenbar hat ihn seine Frau Melania zu einem kritischeren Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin bewegt.

Ukraine-Krieg: Melania konfrontierte Trump offenbar mit Putins doppeltem Spiel

Viermal habe er gedacht, er hätte einen „Deal“ mit Putin. Doch dann habe der Kremlchef wieder „Raketen in irgendein Gebäude geschossen“ und Trump habe sich gefragt: „Worum ging es denn [in dem Gespräch gerade, Anm. d. Red.] überhaupt?“. Zuletzt zeigte sich der US-Präsident sehr unzufrieden mit dem Kremlchef. Wenn es in 50 Tagen keinen „Deal“ über einen Frieden in der Ukraine gebe, würden die USA „Zölle in Höhe von etwa 100 Prozent“ verhängen, kündigte er am Montag (14. Juli) bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weißen Haus an.

Bei dem Meinungsumschwung über Putin spielte nach Trumps Aussage auch seine Frau Melania eine Rolle. Der Republikaner habe Melania von einem „wundervollen Gespräch“ mit Putin erzählt. Seine Frau habe ihn nach dem Telefonat darauf hingewiesen, dass Russland eine ukrainische Stadt angegriffen habe. „Und dann hat sie gesagt, ‚oh wirklich? Gerade wurde wieder eine (ukrainische) Stadt bombardiert‘“, sagte Trump der BBC wörtlich. Weiter betonte er, einen „Mörder“ würde er Putin nicht nennen, aber einen „harten Kerl“, was in diesem Fall ausnahmsweise nicht als Kompliment gemeint sein dürfte.

„Ich bin noch nicht fertig mit ihm“: Trumps rätselhafte Putin-Botschaft

Die USA liefern der Ukraine nun also doch weitere Waffen. Bezahlt wird das zwar nicht von Washington, sondern über die NATO-Partner. Dennoch ist es eine Erleichterung: Die Patriot-Systeme aus US-Herstellung sind für die ukrainische Luftverteidigung essenziell. Die Ankündigung lässt Europa dennoch nur kurz aufatmen. Wegen Trumps erratischer Art kann alles noch ganz anders kommen. Das BBC-Gespräch, in dem er über Melanias Einfluss plauderte, gibt darauf Hinweise: Er sei noch nicht „done“ mit Putin, also noch nicht fertig mit ihm, sagt Trump da. Je nach Kontext ließe sich das aber auch mit: „Ich habe das Kapitel mit ihm noch nicht ganz abgeschlossen“, übersetzen.

Das kann ein Vorbote sein, dass der US-Präsident nochmal umschwenken könnte. Vorausgesetzt, er kann sich mit Putin auf einen „Deal“ einigen. Dass die Strafzölle gegen Russland erst in 50 Tagen in Kraft treten, sorgte in Europa für Irritationen. „50 Tage sind eine sehr lange Zeit, wenn jeden Tag Zivilisten getötet werden“, kommentierte die EU-Außenbeauftragte, Kaja Kallas. In der EU versuchte man kurzfristig eigene Sanktionen zusammenzuzimmern, um die Zeit zu überbrücken. Bislang konnte man sich jedoch nicht einigen – die slowakische Regierung blockierte den Plan.

US-Präsident Donald Trump und die First Lady Melania Trump bei Feierlichkeiten zum US-amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli 2025.
US-Präsident Donald Trump und die First Lady Melania Trump bei Feierlichkeiten zum US-amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli 2025. © IMAGO/Pool/ ABACAPRESS

Damals und heute: Was Trump über Putin sagt - „Ich vertraue fast niemandem“

Der US-Präsident ist laut Kritikern mehr an einer schnellen als an einer gerechten Friedenslösung interessiert. Trump strebe „schnelle Lösungen an, die im Inland als Erfolge präsentiert werden können“, so eine Analyse der Denkfabrik International Peace Institute (IPI). Vor seiner zweiten Amtszeit hatte der Republikaner damit geprahlt, den Ukraine-Krieg in 24 Stunden beenden zu können, konnte das Versprechen aber nicht einlösen. In der Vergangenheit hat er auch keinen Hehl daraus gemacht, sich als würdigen Kandidat für den Friedensnobelpreis zu sehen. Friede wäre für ihn auch politisches Kapital und der Weg zu einer historischen Anerkennung.

Auf die Frage, ob er Putin vertraue, sagte der US-Präsident im Gespräch mit BBC: „Ich vertraue fast niemandem.“ Das ist insofern interessant, als der US-Präsident eine ähnliche Frage in der Vergangenheit anders beantwortete. „Erinnern Sie sich, als mich in Helsinki ein drittklassiger Reporter fragte, wem ich mehr vertraue, dem russischen Präsidenten Putin oder unseren zwielichtigen Geheimdienstleuten“, schrieb Trump in einem Beitrag im Januar 2024 auf der Plattform Truth Social. Eine rhetorische Frage machte dann seine Antwort deutlich: „Wen würden Sie wählen, Putin oder diese Außenseiter?“, sagte er auf den US-Geheimdienst bezogen. Zuvor hatte der Republikaner den Kremlchef in einer Radio-Sendung auch als „genial“ und „schlau“ bezeichnet.

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