„Ich schweife ab“ – Harris reagiert im Wahlkampf spontan auf Amoklauf
Wieder wird an einer Schule in den USA geschossen. Sowohl Donald Trump als auch Kamala Harris reagieren auf die Tragödie - wenn auch unterschiedlich.
Concord/Winder – Eigentlich war Kamala Harris nach Neuengland gekommen, um Wahlkampf für die US-Wahl zu betreiben. Zwar gilt der Bundesstaat New Hampshire im Nordosten der USA nicht als klassischer Swing State. Doch Donald Trump rechnet sich nach eigenem Bekunden dort durchaus Chancen aus.
Doch der Auftritt der amtierenden Vizepräsidentin wurde von einer Nachricht aus Georgia überschattet. Einige Stunden zuvor hatte ein 14-Jähriger in der Stadt Winder nahe Atlanta an einer Schule das Feuer eröffnet und mindestens vier Menschen getötet. Unter den Todesopfern seien zwei 14 Jahre alte Schüler und zwei Lehrkräfte, sagte Chris Hosey von der örtlichen Ermittlungsbehörde. Neun weitere Menschen seien verletzt worden. Der Täter soll Schüler an der Apalachee High School sein. Zu einem möglichen Motiv machte die Polizei keine Angaben.

Kamala Harris spricht über Situation an Schulen
Kamala Harris reagierte auf die Nachricht eines weiteren Angriffs mit Schusswaffen. „Ich schweife jetzt ab, aber hört mir zu“, sagte die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten auf der Bühne in New Hampshire. „Es ist einfach ungeheuerlich, dass in unserem Land, in den Vereinigten Staaten von Amerika, Eltern ihre Kinder jeden Tag in die Schule schicken und sich Sorgen machen müssen, ob ihr Kind lebend nach Hause kommt.“
Tatsächlich gehören in den USA tödliche Schusswaffenangriffe zum traurigen Alltag der Bevölkerung. Selbst Sturmgewehre wie das berüchtigte Model „AR-15“ sind leicht zu erwerben und um großen Stil im Umlauf. Attacken wie der nun erfolgte ereignen sich immer wieder an Schulen, in Supermärkten, auf Musikfestivals oder in Nachtclubs. Laut dem US-Gesundheitsministerium starben allein im Jahr 2021 48.830 Menschen infolge von Schusswaffengebrauch.
Kamala Harris will härtere Waffengesetze in den USA
Zahlreiche der Todesopfer in den vergangenen Jahren waren minderjährig. Laut der Washington Post soll es seit 1999 insgesamt 416 Schusswaffenangriffe an Schulen gegeben haben. „Unsere Kinder sitzen in einem Klassenzimmer, in dem sie ihr gottgegebenes Potenzial ausschöpfen sollten, und ein Teil ihres Gehirns macht sich Sorgen, dass ein Schütze in das Klassenzimmer einbricht. So muss es nicht sein“, sagte Kamala Harris zu der Situation in den USA. „Dies ist eines der vielen Themen, die bei dieser Wahl auf dem Spiel stehen.“
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Während die Demokraten und ihre Kandidatin Harris für eine härtere Politik und mehr Regulierungen für den Verkauf von Schusswaffen plädieren, halten die Republikaner den 2. Zusatzartikel der Verfassung der Vereinigten Staaten hoch. Er garantiert der Bevölkerung das Recht auf das Tragen von Schusswaffen.
Donald Trump reagiert auf Schuswaffenangriff an Schule
Auch Donald Trump will daran nicht rütteln. Der Kandidat der Republikaner für die US-Wahl 2024 äußerte sich nach dem Amoklauf an der Schule in Georgia ebenfalls zu den Ereignissen. „Diese geliebten Kinder wurden uns viel zu früh von einem kranken und gestörten Monster genommen“, sagte der 78 Jahre alte Präsident über den 14 Jahre alten Schützen. (dil/dpa)