+++ Sachsen-Wahl im Ticker +++ - Stimmen ausgezählt! CDU stärkste Kraft, aber Kenia-Koalition vor dem Aus
Die CDU gewinnt vor der AfD, aber für die bisherige Kenia-Koalition reicht es nicht mehr. Die Ampel-Parteien erleiden ein Debakel. Der AfD-Erfolg stellt die Ampel nun vor Probleme. Alle Informationen im News-Ticker zur Sachsen-Wahl.
AfD-Erfolg stellt Ampel vor Probleme - CDU sucht Partner
06.25 Uhr: Nach dem Erfolg der AfD bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen beraten die angeschlagenen Ampel-Parteien in Berlin über Konsequenzen. Gemeinsam mit den Spitzenkandidaten aus den Ländern stehen die Parteichefs Rede und Antwort. In den Ländern zeichnen sich schwierige Regierungsbildungen ab. Sowohl in Sachsen als auch in Thüringen will die CDU den Ministerpräsidenten stellen. Allerdings ist unklar, mit welchen Bündnissen dies gelingen könnte.
Bisheriges schwarz-grün-rotes Bündnis in Sachsen ohne Mehrheit
In Sachsen reicht es knapp nicht für eine Neuauflage der CDU-geführten Regierung mit Grünen und SPD von Ministerpräsident Michael Kretschmer. Anders als in Thüringen hätte ein Bündnis aus CDU, BSW und SPD eine Mehrheit. Kretschmer sagte, seine CDU stehe bereit, wieder Verantwortung zu übernehmen und eine stabile Regierung zu bilden.
Mit der AfD, die auch in Sachsen als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird, will keine der anderen Parteien koalieren.
Vorläufiges Endergebnis: CDU wird stärkste Kraft in Sachsen
Montag, 02. September, 00.30 Uhr: Die CDU ist bei der Landtagswahl in Sachsen mit 31,9 Prozent stärkste Kraft geworden. Damit liegt sie nach Auszählung aller Wahlkreise vor der AfD, die auf 30,6 Prozent der Stimmen kam. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) trat erstmals bei der Landtagswahl an und erreichte auf Anhieb 11,8 Prozent, wie die Landeswahlleitung auf ihrer Webseite bekanntgab. Sie stellt künftig damit die drittstärkste Fraktion im Landtag. Die SPD erhielt 7,3 Prozent der Stimmen, die Grünen kamen auf 5,1 Prozent. Die Linke rutschte auf 4,5 Prozent ab, schaffte jedoch den Wiedereinzug in den Landtag durch den Gewinn von zwei Direktmandaten. Die Wahlbeteiligung lag mit 74,4 Prozent so hoch wie noch nie bei einer Landtagswahl in dem Bundesland.
Linke gewinnen zwei Direktmandate in Leipzig
23.22 Uhr: Die Linken haben bei der Landtagswahl zwei Direktmandate in Leipzig gewonnen. Damit schafft es die Partei aufgrund einer Besonderheit des sächsischen Wahlrechts doch ins Parlament, obwohl sie Hochrechnungen zufolge die Fünf-Prozent-Hürde nicht überwunden hat. Der Einzug der Linken in den Landtag hat laut Hochrechnungen zur Folge, dass die bisher regierende Kenia-Koalition aus CDU, Grünen und SPD keine Mehrheit mehr hat.
Juliane Nagel errang zum dritten Mal hintereinander ein Direktmandat für die Linken. Die 45-Jährige kam im Wahlkreis Leipzig 4 im Leipziger Süden auf 36,5 Prozent der Stimmen. Noch etwas höhere Zustimmungswerte erreichte Nam Duy Nguyen im Wahlkreis Leipzig 1. Der 28-Jährige kam auf 39,8 Prozent der Stimmen.
In Sachsen ermöglicht es die sogenannte Grundmandatsklausel, dass Parteien mit zwei Direktmandaten in der Stärke ihres Zweitstimmenergebnisses in das Parlament einziehen. Die Linken könnten den Hochrechnungen zufolge sechs Abgeordnete stellen. Dadurch verändern sich die Sitzverhältnisse im Landtag so, dass die Kenia-Koalition keine Mehrheit mehr hätte. Demnach kommen CDU, Grüne und SPD zusammen auf 58 oder 59 Sitze. Der sächsische Landtag besteht regulär aus 120 Sitzen.
Grüne gewinnen zwei Direktmandate in Sachsen
23.18 Uhr: Die Grünen in Sachsen haben die Fünf-Prozent-Hürde wahrscheinlich knapp gemeistert. In Leipzig und Dresden gewinnen sie zwei Direktmandate. Im Wahlkreis Leipzig 6 kam Claudia Maicher auf 29,2 Prozent der Erststimmen. Sie lag damit unter anderem vor Marco Böhme (Linke/ knapp 22,7 Prozent) und CDU-Kandidat Marcus Mündlein (17,3 Prozent). In Dresden lag Thomas Löser im Wahlkreis 2 bei 36,4 Prozent. Er ließ unter anderem Barbara Oehlke mit 20,7 Prozent und AfD-Sprecher Andreas Harlaß (13,3 Prozent) hinter sich.
Nächste Sachsen-Hochrechnung
21.23 Uhr: Die nächste Hochrechnung aus Sachsen. Nun scheint das Rennen zwischen AfD und CDU auch in den ZDF-Hochrechnungen entschieden.
- CDU 31,5 Prozent
- AfD 30,4 Prozent
- Linke 4,8 Prozent
- Grüne 5,5 Prozent
- SPD 7,6 Prozent
- BSW 11,5 Prozent
- Sonstige 8,7 Prozent
Der Osten ohrfeigt die abgehobene Ampel - und schafft einen letzten Exit-Moment
20.22 Uhr: Die Wahlen in Sachsen und Thüringen bescheren der Berliner Ampelregierung eine heftige Klatsche. Ob sie das überlebt, ist fraglich. Es gibt – im sehr selbstbewussten Osten Deutschlands – einen Überraschungssieger. Die Analyse von Ulrich Reitz lesen Sie hier.

20.15 Uhr: Die nächste Hochrechnung aus Sachsen – und es wird immer enger zwischen CDU und AfD.
- CDU 31,5 Prozent
- AfD 31,4 Prozent
- Linke 4,3 Prozent
- Grüne 5,1 Prozent
- SPD 7,6 Prozent
- FDP 0,9 Prozent
- BSW 11,5 Prozent
Neue Hochrechnung aus Sachsen
19.30 Uhr: In einer neuer Hochrechnung rutscht die AfD noch näher an die CDU ran. Nach aktuellen ZDF-Zahlen liegen nur noch 0,3 Prozent zwischen den beiden Parteien im Kampf um den Wahlsieg:
- CDU: 31,7 Prozent
- AfD: 31,4 Prozent
- BSW: 11,5 Prozent
- SPD: 7,5 Prozent
- Grüne: 5,2 Prozent
- Die Linke: 4,6 Prozent
- Sonstige Parteien (inklusive FDP): 8,1 Prozent
BSW schließt Koalition mit AfD in Sachsen erneut aus
19.27 Uhr: Die sächsische BSW-Spitzenkandidatin Sabine Zimmermann hat erneut einer möglichen Koalition mit der AfD eine Absage erteilt. „Wir schließen eine Koalition mit der AfD klar aus“, sagte sie im ZDF. Stattdessen blicke die Partei auch auf die Christdemokraten. „Wir werden sehen, wie die CDU sich entscheidet, ob sie mit den Grünen und mit der SPD weiter machen wollen, dann bleibt alles so wie es ist - oder ob sie Gespräche sucht mit dem BSW.“ Dann könne die Partei etwas verändern.
Die CDU als potenzieller Wahlsieger könnte nach den aktuellen Hochrechnungen zusammen mit der SPD und dem BSW eine Mehrheit im sächsischen Landtag bilden. Sollte die Linken zwei Direktmandate erringen und so in den Landtag einziehen, würde es aber eventuell auch für eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen reichen.
SPD-Spitzenkandidatin Köpping äußert sich erleichtert
19.10 Uhr: Die sächsische SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping hat sich nach den Prognosen bei der Landtagswahl erleichtert über das Abschneiden der Sozialdemokraten geäußert. „Ich bin natürlich auch genauso froh wie ihr, dass wir diesen wirklich harten Wahlkampf, den wir in den letzten Monaten, ich würde fast sagen Jahren, geführt haben - weil wir das nicht am 1. Januar begonnen haben, sondern über fünf Jahre durchgeführt haben - dass wir doch so abgeschnitten haben bei allen Prognosen“, sagte sie auf der Wahlparty ihrer Partei.
Sie verwies auf Umfragen im Januar, bei denen die SPD noch bei um die drei Prozent gelegen habe. „Deswegen hat es auch nicht geheißen, wir geben auf, sondern wir haben gesagt, wir fassen an und wir machen das gemeinsam und zwar mit euch allen und das hat funktioniert.“ Die SPD erreicht laut Hochrechnungen in Sachsen etwas mehr als 6 Prozent.
AfD-Spitzenkandidat: „Wir sind bereit“
18.45 Uhr: Der sächsische AfD-Spitzenkandidat Jörg Urban hat sich in der ARD bereit für Koalitionsgespräche gezeigt - will aber zunächst ein konkreteres Wahlergebnis abwarten: „Ich bin optimistisch, dass sich das noch positiv verändern kann uns. Wir sind offen für Gespräche.“ Und weiter: „Wir wollen einen politischen Wechsel in Sachsen und dafür sind wir bereit.“
Erste Hochrechnung zur Sachsen-Wahl - FDP verschluckt
18.30 Uhr: Die erste Hochrechnung des ZDF zur Sachsen-Wahl ist nun auch da. Die AfD rutscht noch näher an die CDU heran. Für die FDP wird das Debakel immer größer: Die Liberalen werden in der ZDF-Hochrechnung nur noch unter den sonstigen Parteien einsortiert, weil sie unter drei Prozent liegen. Und das wohl deutlich, nach der der Prognose lag die FDP bei gerade einmal einem Prozent.
- CDU: 31,9 Prozent
- AfD: 31,3 Prozent
- BSW: 11,6 Prozent
- SPD: 7,8 Prozent
- Grüne: 5,2 Prozent
- Die Linke: 4,5 Prozent
- Sonstige (unter anderem mit FDP): 7,7 Prozent
CDU-Ministerpräsident Kretschmer: „Wir haben allen Grund zum Feiern“
18.29 Uhr: CDU-Ministerpräsident und -Spitzenkandidat Michael Kretschmer hat sich auf der Wahlparty der CDU in Sachsen erstmals zur ersten Prognose geäußert - und war dabei sichtlich erleichtert. „Wir haben allen Grund zum Feiern“, sagte Kretschmer und führte aus: „Hinter uns liegen fünf harte Jahre. Die Leute haben uns hier in Sachsen vertraut.“
CDU könnte in Sachsen weiter mit Grünen und SPD koalieren
18.25 Uhr: Sachsen hat seit der Wiedervereinigung eine CDU-geführte Regierung - seit 2019 steht Ministerpräsident Michael Kretschmer an der Spitze einer Koalition mit Grünen und SPD. Nach den ersten Zahlen könnte Kretschmer diese Koalition fortsetzen. Mit der AfD, die auch in Sachsen als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird, will keine der anderen Parteien koalieren.
Vor der Wahl hatten die Grünen CDU und SPD vorgeworfen, sich auf eine gemeinsame Minderheitsregierung vorzubereiten. CDU und SPD in Sachsen kennen einander gut - sie haben schon drei Mal koaliert.
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