Ukraine-Krieg und Trump: „Künftiger Kanzler muss gefährliche Kompetenzlücke schließen“

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Sigmund Gottlieb kommentiert die aktuelle Außenpolitik. Er sieht eine Welt aus den Fugen und das erfordert eine starke Außen- und Sicherheitspolitik.

Der renommierte Journalist und langjährige Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks, Sigmund Gottlieb, kommentiert für IPPEN.MEDIA mit scharfem Blick wöchentlich in seiner Kolumne „Gottlieb direkt“ aktuelle Themen. Hier geht es um die Außenpolitik.

Ukraine-Krieg und Trump: „Die Welt ist aus den Fugen geraten“

Seit Tagen hören wir den gleichen Unsinn. Sei es nicht der denkbar ungünstigste Zeitpunkt gewesen, um das Ende der Ampel auszurufen? Ausgerechnet am Tag der Wahl von Trump zum Präsidenten? Hätte man da nicht noch warten können? Worauf denn noch warten? Die Ampel war nicht mehr regierungsfähig und die Politik ist kein Wunschkonzert. Eine neue Regierung – wie immer sie aussehen mag –  weiß, was auf sie zukommt.

Die Welt ist aus den Fugen geraten. Die Amerikaner haben mit überwältigender Mehrheit einen Mann gewählt, der an der Nato kein gutes Haar lässt und der deutschen Autoindustrie das Leben schwer machen wird. In Europa werden wir Zeugen, wie die Ukraine den Krieg gegen Putin verliert. Man könnte auch sagen: wie Demokratie Diktatur unterliegt. Und der Westen schaut zu.

► Sigmund Gottlieb ist einer der renommiertesten und erfahrensten Journalisten Deutschlands. Er war von 1995 bis 2017 Chefredakteur und von 2001 bis 2014 dazu stellvertretender Fernsehdirektor beim Bayerischen Rundfunk.

► Gottlieb moderierte die „Münchner Runde“ sowie aktuelle Brennpunkt-Sendungen im Ersten und war einer der präsentesten Kommentatoren in den „Tagesthemen“ der ARD.

► Für seine Arbeit erhielt Gottlieb mehrere Auszeichnungen, darunter den Bayerischen Fernsehpreis für die Berichterstattung über den Kosovo-Krieg. Seit 2005 ist er Honorarprofessor für Journalismus an der Hochschule Amberg-Weiden. Und er ist im Universitäts- und Stiftungsrat der Universität Passau tätig sowie Ehrensenator dieser Hochschule.

Neuwahlen: Neuer Kanzler muss „Kompetenzlücke in der Außenpolitik schnellstens schließen“

All diese enormen Herausforderungen bedürfen einer starken und berechenbaren Außen- und Sicherheitspolitik. Davon sind wir seit Jahren meilenweit entfernt. Hier hat die Ampel-Koalition Fehler in Serie gemacht. Es fehlt ihr an Strategie, es fehlt ihr an Linie, es fehlt ihr an Mut. Und es fehlt ihr im Fall Israels an Geschichtsbewusstsein.

Ein künftiger Kanzler, eine andere Koalition, muss die gefährliche Kompetenzlücke in der deutschen Außenpolitik schnellstens schließen: personell und strategisch. Deutschland muss endlich wieder ein verlässlicher Partner in der Welt werden, den man ernst nimmt und über den man nicht mehr nur den Kopf schüttelt. Nach Trump mehr denn je.

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