BMW kann Mercedes im Luxus-Segment nicht das Wasser reichen

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BMW wollte mit der neuen 7er-Reihe im Segment der Luxuslimousinen der S-Klasse und dem EQS von Mercedes das Wasser abgraben. Die Strategie ist bislang nicht aufgegangen.

München/Stuttgart - Die Premiumhersteller BMW und Mercedes liefern sich einen erbitterten Zweikampf. Beim Absatz haben die Münchner klar die Nase vorn. Im dritten Quartal verkaufte BMW mit 550.000 Fahrzeugen rund sechs Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Beim Erzrivalen ging der Absatz um vier Prozent auf 510.600 Fahrzeuge zurück.

BMW verliert im Luxussegment gegen Mercedes: Nur halb so viele 7er verkauft wie S-Klasse und EQS

Anders sieht es im Luxussegment aus, das im Mittelpunkt der Strategie von Mercedes steht. Der Angriff von BMW mit der neuen Generation der 7er-Reihe scheint ins Leere zu laufen. Statt der erhofften 60.000 Fahrzeuge wurden nur 50.000 verkauft. 10.000 davon entfallen auf die Elektrovariante i7. Das erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkreisen. BMW selbst nennt offiziell keine Zahlen.

Zahlen des Datendienstleisters Marklines, die dem Handelsblatt vorliegen, belegen den Vorsprung von Mercedes. Demnach hat BMW von Januar bis November 2023 in den 62 wichtigsten Automärkten der Welt rund 34.000 7er ausgeliefert, darunter 7000 i7. Mercedes verkaufte mit 71.000 Einheiten mehr als doppelt so viele Luxuslimousinen, darunter rund 14.000 vollelektrische EQS.

BMW und Mercedes planen eine massive Elektroauto-Offensive
BMW kann Mercedes bei Luxuslimousinen noch nicht das Wasser reichen © NurPhoto, Ralph Peters/Imago

BMW verliert im Luxussegment gegen Mercedes: Münchner verlangen höhere Preise

Vor allem in China scheint es für BMW nicht gut zu laufen. Dort hat der Konzern laut Marklines nur 1100 i7 verkauft. Ein Grund dafür ist, dass das Elektroauto auf der Verbrennerplattform aufbaut und nicht auf einer eigenen Elektroplattform. Deshalb schneidet der Stromer in keiner Kategorie gut ab. Die maximale Reichweite wird mit 624 Kilometern angegeben, der Verbrauch mit rund 20 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Die Batterie arbeitet noch mit 400 statt 800 Volt, was zu längeren Ladezeiten führt.

Trotzdem verlangt BMW höhere Preise als Mercedes. In China empfiehlt BMW für den i7 je nach Ausstattung einen Verkaufspreis zwischen umgerechnet 121.000 und 186.000 Euro. Mercedes hat dagegen nach einem ebenfalls schwachen Verkaufsstart seinen EQS um bis zu 30.000 Euro verbilligt und verlangt umgerechnet zwischen 112.000 und 171.000 Euro.

BMW verliert im Luxussegment gegen Mercedes: Neue Hoffnung für die Münchner im Dezember

Doch es scheint Hoffnung zu geben. Obwohl BMW weiterhin keine Rabatte gibt, haben die i7-Verkäufe Ende des Jahres angezogen. Ursache ist unter anderem, dass der Stromer nun auch mit größeren Batterien erhältlich ist. So wollen die Münchner im Dezember weltweit rund 1900 i7 verkauft haben, Mercedes nur rund 1500 EQS. Unabhängig überprüfbare Zahlen gibt es nicht.

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