News zum Ukraine-Krieg - „Du wirst glücklich mit mir sein“: Trump-Versprechen an Selenskyj
Die Ukraine befürchtet, dass nach dem Sieg Trumps bei der US-Wahl die Unterstützung eingestellt wird. Jetzt gibt Trump aber offenbar ein Versprechen an das Land ab. Alle Informationen in unserem Ukraine-Ticker.
„Du wirst glücklich mit mir sein“: Trump-Versprechen an Selenskyj
Samstag, 09. November, 07.10 Uhr: Wenige Stunden nach seinem klaren Wahlsieg soll Donald Trump mit Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj telefoniert haben. Wie das US-Portal „Axios“ berichtet, sei Tesla-Boss und Trump-Anhänger Elon Musk ebenfalls Teil des Gesprächs gewesen. Insgesamt 25 Minuten soll das Gespräch der drei Männer gedauert haben.
„Ich verspreche, du wirst glücklich mit mir sein“, soll Trump erklärt haben. Details nannte er scheinbar nicht. Dennoch soll er der Ukraine Unterstützung zugesagt haben. Selenskyj habe folglich „kein Gefühl der Verzweiflung“ infolge der Wahl gespürt, heißt es.
Auch Elon Musk soll weitere Hilfe mit Starlink zugesichert haben.
Trump hatte im Wahlkampf mehrfach betont, den Krieg in der Ukraine noch vor seinen Amtsantritt beenden zu wollen. Laut des „Wall Street Journals“ sei ein mögliches Szenario des Trump-Lagers, dass die Ukraine versprechen solle, mindestens 20 Jahre lang nicht der Nato beizutreten. Im Gegenzug würden die USA das Land weiterhin mit Waffen versorgen.
Eine entmilitarisierte Zone entlang der Front sei demnach Teil des Plans. Die Überwachung sei ausschließlich eine europäische Aufgabe, so ein Mitglied des Trump-Teams.
Dutzende Verletzte in Charkiw nach russischem Luftangriff
Freitag, 08. November, 08.00 Uhr: In einem Wohnviertel der nordostukrainischen Großstadt Charkiw sind durch einen nächtlichen russischen Luftangriff mindestens 25 Menschen verletzt worden. Der Eingang eines mehrgeschossigen Wohngebäudes sei teilweise zerstört, schrieb der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, bei Telegram. Wegen Einsturzgefahr wurden 30 Bewohner in der Nacht in Sicherheit gebracht. Auch die umliegenden Häuser und Fahrzeuge sowie der Eingang einer nahe gelegenen U-Bahn-Station erlitten Schäden.
Das russische Militär hat die Stadt einmal mehr mit schweren Lenkbomben attackiert. Auch in einem anderen zentral gelegenen Stadtviertel gab es Einschläge. Dabei wurden Hochhäuser, Geschäfte, Fahrzeuge und eine weitere U-Bahn-Station beschädigt. Allerdings gab es in dem Fall keine Verletzten.
Selenskyj wirft Europäern nach US-Wahl Kuschen vor Putin vor
20.06 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft europäischen Partnern nach dem Wahlsieg von Donald Trump vor, die Ukraine zu Zugeständnissen gegenüber Russland zu drängen. Ohne Namen zu nennen, warnte er bei einem Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Budapest vor den Folgen.
Das wäre selbstmörderisch für Europa, sagte er. Man müsse auf das Konzept „Frieden durch Stärke“ setzen. Es sei illusorisch, zu glauben, mit Zugeständnissen an Kremlchef Wladimir Putin einen gerechten Frieden erreichen zu können.

Unter anderem Gipfel-Gastgeber Viktor Orban und Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hatten zuvor deutlich gemacht, dass sie den Wiedereinzug des Republikaners Trump ins Weiße Haus als Chance für eine schnelle Beendigung des Krieges in der Ukraine sehen. Dieser hatte zuvor im Wahlkampf mehrfach behauptet, den russischen Angriffskrieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können.
Orban sagte nach dem Gipfel: „Die Zahl derer, die Frieden wollen, wird immer größer.“ Mit der Wahl in den USA sei dieses Lager noch einmal gestärkt worden. Es gehe nicht um Sieg oder Scheitern, sondern um einen Waffenstillstand. Dem hielt Selenskyj entgegen: Man habe bereits 2014 versucht, einen Waffenstillstand zu erreichen. Dann habe die Ukraine die Krim-Halbinsel verloren und sei 2022 von Russland angegriffen worden. „Ein Waffenstillstand ist die Vorbereitung auf die Zerstörung unserer Souveränität, unserer Unabhängigkeit“, sagte Selenskyj.
Selenskyj bangt nach Trump-Sieg um die Zukunft der Ukraine
Donnerstag, 7. November, 9:36 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Donald Trumps Sieg bei derdiesjährigen US-Wahl die weitere Partnerschaft beider Länder in Kriegszeiten beschworen. Die Ukraine habe die parteiübergreifende Unterstützung der Vereinigten Staaten stets sehr geschätzt, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft, in der er Trump auch noch einmal zum erneuten Einzug ins Weiße Haus gratulierte.
Wenn der Republikaner das in seiner ersten Präsidentschaft geltende Motto „Frieden durch Stärke„ umsetze, werde die ganze Welt davon profitieren, sagte Selenskyj. Auf der Plattform X berichtete er später von einem „ausgezeichneten“ Telefonat mit dem Republikaner.
Die USA sind finanziell und militärisch der wichtigste Unterstützer der Ukraine. Anders als die scheidende Regierung des Demokraten Joe Biden versprach Trump im Wahlkampf, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine innerhalb kürzester Zeit zu beenden. Da die Republikaner im Kongress auf sein Ansinnen hin monatelang die US-Militärhilfen an die Ukraine blockierten, gibt es vor allem in Kiew Befürchtungen, dass Trump diesen Frieden mit massiven Zugeständnissen an Kremlchef Wladimir Putin erreichen will.
Moskau fordert von Kiew unter anderem die Abtretung von vier derzeit teilweise durch russische Truppen besetzten Gebieten - zuzüglich der bereits 2014 annektierten Krim.
Selenskyj bestätigte in der Videobotschaft seine Teilnahme am bevorstehenden Gipfel Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Budapest. Dort wollen die Europäer nach der Wahl Trumps über eine stärkere Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich und auch über die weitere Hilfe für die Ukraine diskutieren. Selenskyj bedankte sich bei Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán für die Einladung und kündigte „eine Reihe von Vereinbarungen mit europäischen Staats- und Regierungschefs„ an.
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