Mehr als 3000 Euro Rente: Statistik enthüllt, wie viele Menschen in Deutschland das bekommen
Hohe Renten sich eine absolute Ausnahme: Welche Voraussetzungen nötig sind und welche Bevölkerungsgruppe im Alter profitiert.
Hamm – Mit einer durchschnittlichen gesetzlichen Rente von etwa 1100 Euro brutto monatlich bleibt für die meisten Ruheständler der Betrag von über 3000 Euro weit entfernt. Auch die Statistiken zur Altersversorgung zeigen, wie rar hohe Renten sind sowie deutliche Unterschiede in den verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zeigen: Nur wenige Rentner erhalten mehr als 3.000 Euro
Den jüngsten Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zufolge bezogen Ende 2023 lediglich etwa 18.273 Menschen in Deutschland eine staatliche Monatsrente über 3000 Euro – ein Anteil von weniger als 0,1 Prozent aller Rentenempfänger. Diese Gruppe setzte sich aus 17.217 männlichen und nur 1056 weiblichen Rentenbeziehern zusammen. Zusätzlich zeigt die Erhebung deutliche regionale Unterschiede. Von den insgesamt 18.273 Personen mit einer Rente über 3000 Euro kamen 15.057 aus den westdeutschen Bundesländern.
Konkret lassen sich die Personen, die eine Rente von über 3000 Euro beziehen, folgendermaßen aufteilen:
Geschlecht | Alte Bundesländer | Neue Bundesländer | Deutschland |
---|---|---|---|
Männer | 14.284 | 2.033 | 17.217 |
Frauen | 773 | 283 | 1057 |
Gesamt | 15.057 | 3216 | 18.272 |
Hohe Rente ist eine Seltenheit: Wie die Marke von 3.000 Euro erreicht wird
Im deutschen Rentensystem können nahezu ausschließlich Personen mit Topgehältern und vollständigen Beschäftigungsverläufen die 3000-Euro-Schwelle überschreiten. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) würde gegenwärtig lediglich jemand, der 45 Jahre durchgängig den maximalen Beitrag zur Rentenversicherung entrichtet hat, eine theoretische „Höchstrente“ von etwa 3.444 Euro brutto erhalten.
Diese Voraussetzungen erfüllen jedoch äußerst wenige Menschen: Nichtakademiker gelangen gewöhnlich nicht auf die erforderlichen Gehaltsniveaus, wohingegen Akademiker aufgrund ihrer verlängerten Bildungsphasen kaum die vollen 45 Beitragsjahre erreichen können. Ein derartiger Lebenslauf kommt daher „sehr selten“ vor, wie eine Vertreterin der Rentenversicherung gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte.
Großer Unterschied zu Pensionären: Mehr als 3.000 Euro ist hier Alltag
Ein erheblicher Kontrast zeigt sich bei der Betrachtung von Pensionsempfängern. Gemäß dem Alterssicherungsbericht 2024 beträgt die durchschnittliche Pension rund 3200 Euro brutto monatlich. Somit stellen Ruhestandsbezüge von 3.000 Euro und darüber für zahlreiche pensionierte Lehrkräfte, Polizisten oder Verwaltungsbeamte keine Ausnahme, sondern die Norm dar. In höheren Besoldungsstufen können die monatlichen Zahlungen sogar 4000 Euro oder mehr erreichen.
Die Divergenzen zwischen Renten- und Pensionszahlungen resultieren nicht allein aus finanziellen Aspekten, sondern auch aus grundlegenden Systemunterschieden. Während Beschäftigte und ihre Arbeitgeber über Jahrzehnte Beiträge in die Rentenkasse leisten, erfolgt die Finanzierung von Pensionen aus dem Steueraufkommen.
Beamte können bis zu 71,75 Prozent ihres letzten Bruttogehalts beziehen – ohne eigene Beitragszahlungen geleistet zu haben. Für Rentner beträgt das Rentenniveau hingegen nur ungefähr 48 Prozent des durchschnittlichen Einkommens. Diese erhebliche Ungleichheit führt regelmäßig zu gesellschaftlichen Debatten. Auch die neue Arbeitsministerin Bärbel Bas plädiert dafür, Beamte ebenfalls zur Einzahlung in die Rentenkasse zu verpflichten. (pk)