„Selber ins Knie geschossen“: Gemeinde muss sich erneut mit Windkraft auseinandersetzen

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Die blauen Flächen bleiben als Vorrangflächen auf Ingenrieder Flur im Regionalplan enthalten. © Cho

In Ingenried muss man sich erneut Gedanken zum Thema Windkraft machen. Der neue Regionalplan sieht Suchflächen für potenzielle Windkraftanlagen auf Gemeindeflur vor, die man eigentlich explizit hätte ausschließen wollen.

Die Planungen des Landkreises Weilheim-Schongau, wo in Zukunft Windkraftanlagen gebaut werden können, sind einen Schritt weiter. Der so genannte Regionalplan, der eventuelle Suchräume und Vorrangflächen beinhaltet, wurde neu aufgestellt.

Rückblick: Im Juli vergangenen Jahres wurde für den Landkreis eine Karte erstellt, die potenzielle Suchräume für Windräder ausweist. Insgesamt 6,7 Prozent der gesamten Landkreisfläche waren darin enthalten. Überproportional war dabei die Gemeinde Ingenried betroffen mit einer Gesamtfläche von 410 Hektar, plus einer Fläche mit 163 Hektar, die aber zum Teil in der Gemarkung Burggen liegt.

Ingenried muss sich doch nochmal mit Windkraft auseinandersetzen

Das wären 23 Prozent der Gemeindefläche gewesen. Nach langer Diskussion beschloss der Gemeinderat damals knapp mit sieben zu sechs Stimmen, dass alle Suchflächen aus dem Plan herausgenommen werden (wir berichteten). „Damit haben wir uns selber ins Knie geschossen“, fasste Gemeinderat Meinhard Ryba die neusten Entwicklungen zusammen. Denn: In dem neuen Regionalplan sind trotzdem Suchflächen auf Ingenrieder Flur enthalten. Nur dieses Mal welche, die die Ingenrieder wirklich gerne explizit ausgeschlossen hätten. Hauptsächlich aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit. Stichwort: Standortgüte.

Ende März erneut Stellungnahme

„Die haben unsere Argumente komplett ignoriert. Jetzt bleibt uns nur noch, bis Ende März eine erneute Stellungnahme abzugeben“, forderte Bürgermeister Georg Saur seine Gemeinderäte auf, sich bis zur nächsten Sitzung gute Argumente zu überlegen. Und nicht nur sie. „Jeder, dem gute Gründe für und gegen die Suchräume einfallen, darf sich gerne an mich wenden“, so Rathauschef Saur.

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Eine leise Hoffnung, dass die Ingenrieder Argumente dieses Mal gehört werden, hegt er auch mit Blick auf die Potenzialflächen im Nachbarlandkreis Ostallgäu. Denn direkt hinter der westlichen Landkreisgrenze gibt es mehr als genug Vorrangflächen.

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