Israel fliegt Luftangriffe auf den Jemen – US-Militär offenbar beteiligt

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Das US-Militär greift seit Monaten Ziele im Jemen an. © Osamah Yahya/dpa

Nach einem Angriff der Huthi-Rebellen schlägt Israel zurück und bombardiert Stellungen im Jemen. Die schweren Angriffe sind offenbar mit den USA abgestimmt.

Tel Aviv/Sanaa – Nach einem Angriff der jemenitischen Huthi-Miliz auf Israel hat die israelische Armee nach Angaben eines Regierungsvertreters Luftangriffe auf den Jemen geflogen. Der israelische Regierungsvertreter bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP eine Beteiligung seines Landes an von einem Huthi-Fernsehsender gemeldeten „US-israelischen“ Angriffen auf die Provinz Hodeida. Nähere Angaben machte der israelische Regierungsvertreter nicht.

Der von den Huthis kontrollierte Sender Al-Masirah meldete, dass sich sechs US-israelische Angriffe gegen den Hafen von Hodeida an der Westküste des Landes gerichtet hätten, eine weitere „US-israelische Aggression“ gegen den Bezirk Badschil. Auch die hebräischsprachige Nachrichtenseite ynet berichtete, der großangelegte Angriff am Abend sei in Abstimmung mit den USA erfolgt.

Raketenangriff auf Israel: Verteidigungsminister will „siebenfach zurückschlagen“

Die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen hatte am Sonntag eine Rakete auf Israel abgefeuert, die nahe dem Flughafen Ben Gurion einschlug. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte den Huthis und dem Iran daraufhin mit Vergeltung.

Die angegriffene Infrastruktur der Huthi stelle für die Gruppe eine wichtige Einnahmequelle dar, teilte Israels Armee mit. Der Hafen von Hudaida im Westen des Landes werde etwa für den Transport iranischer Waffen genutzt. Zudem sei eine Betonfabrik östlich der Stadt angegriffen worden, die die Miliz für den Bau militärischer Infrastruktur nutze. Der Angriff schwäche die Wirtschaft und die Fähigkeiten zur militärischen Aufrüstung der Huthi. Israels Verteidigungsminister Israel Katz drohte zuvor den Huthi, „siebenfach zurückzuschlagen“. 

Israels Verteidigungsminister Israel Katz drohte danach den Huthi, „siebenfach zurückzuschlagen“. Augenzeugen in Badschil berichteten der dpa, heftige Explosionen hätten die Stadt erschüttert. Über der Fabrik seien Rauch und Flammen aufgestiegen. Krankenwagen seien in Richtung der Fabrik gerast. 21 Menschen seien verletzt worden, berichtete die jemenitische Nachrichtenagentur Saba unter Berufung auf das von den Huthi-kontrollierte Gesundheitsministerium.

Bürgerkrieg im Jemen: USA greifen immer wieder Huthi-Stellungen an

Das US-Militär greift bereits seit Monaten Ziele der Huthi-Miliz im Jemen an mit dem erklärten Ziel, die internationale Schifffahrt im Roten Meer zu schützen. Die Huthi greifen dort immer wieder Handels- und Militärschiffe an und wollen diese Attacken erst bei einem Ende des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas beenden. Israels Armee hatte seit rund vier Monaten selbst keine Ziele im Jemen mehr angegriffen.

Im Jemen läuft seit zehn Jahren ein Bürgerkrieg, das Land ist faktisch gespalten. Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz kontrolliert große Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa und der Hafenstadt Hudaida, die international anerkannte Regierung den Süden. (nak mit dpa/AFP)

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