Mit der „Kettensäge“ an die Vereinszuschüsse: Holzkirchen lehnt 36 von 42 Anträge ab
Um die Ausgaben im angespannten Haushaltsjahr 2025 zu senken, setzt die Marktgemeinde Holzkirchen ihre Zuschüsse für fast alle Vereine auf null. Fast alle gehen leer aus – bis auf sechs Antragsteller.
Holzkirchen – Simon Ammer (SPD) hatte den Einschnitt wortgewaltig angekündigt: Vor der Beschlussfassung über die freiwilligen Zuschüsse der Marktgemeinde Holzkirchen an Vereine und Verbände sprach er von einer „Kettensäge“, zu der der Gemeinderat unter Schmerzen greifen müsse. Übertrieben war das nicht: Von 220 000 Euro, mit denen der Markt im Vorjahr die Vereine unterstützt hatte, bleiben weniger als 15 000 Euro übrig. 95 Prozent der Zuschüsse fallen der angespannten Haushaltslage zum Opfer. Übrig bleiben sechs von 36 Anträgen für laufende Kosten. Weitere sechs Anträge, die für Investitionen gestellt worden waren, lehnte das Gremium allesamt ab.
Nur Anträge in Anlehnung an Pflichtaufgaben genehmigt
Ihr Bedauern darüber drückten die Gemeinderäte fraktionsübergreifend aus. Kämmerer Dominik Wendlinger erklärt jedoch auf Nachfrage, Zuschüsse für Vereine seien immer freiwillig – und im Grundsatz dürften sie sich nicht auf die Unterstützung der Kommune verlassen. Der Gemeinderat befürwortete deshalb nur diejenigen Anträge, in denen ein Zusammenhang mit Pflichtaufgaben des Marktes erkennbar sei: 2250 Euro erhält die Jugend-Suchtberatung der Caritas und 2500 Euro die Ökumenische Nachbarschaftshilfe. An die Föchinger Veteranen gehen 1500 Euro, da der Zuschuss bereits vereinbart war. Weitere 5000 Euro gehen an das Freie Landestheater Bayern. 700 Euro erhalten außerdem die Eisschützen Holzkirchen. Der ESC bekommt als „Aushängeschild der Marktgemeinde“ (Wendlinger) bis zu 3000 Euro.
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Unter den über 30 leer ausgegangenen Vereinen ist unter anderem auch der TuS Holzkirchen, der bisher alle zwei Jahre 25 000 Euro für den Platz erhalten hatte. Verhindern wollte den Kahlschlag einzig Hans Putzer (SPD), der von „Kleinzeug“ sprach. „Jetzt ist die letzte Stufe gezündet“, sagte Putzer, der damit die „Kleinkultur rasiert“ sah, mit seiner Auffassung aber alleine blieb. nap