Demo eskaliert: Pro-palästinensische Studenten besetzen US-Universität

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Die propalästinensischen Proteste an Universitäten in den USA gehen weiter. Nach mittlerweile rund 800 Festnahmen wird ein weiteres Gebäude besetzt.

New York – Seit knapp zwei Wochen protestieren Studierende an der Columbia Elite-Universität in New York. Auf die propalästinensischen Proteste auf dem Campus hatte die Universität bereits zu Beginn mit Einschränkungen und Änderungen im Lehrbetrieb reagiert. Jüdische Studierende äußerten Angst und Sorge.

Mehrere hundert Teilnehmer der Demo wurden im Rahmen der Proste bereits festgenommen. Nun ist die Lage an der Columbia University weiter eskaliert. In der Nacht auf Dienstag sollen Demonstrierende ein Gebäude der Universität gestürmt haben. Vermummte Personen mit schwarz-weißen Palästinensertüchern haben Fenster des Gebäudes eingeschlagen und den Eingang des Gebäudes mit Stühlen und Tischen verbarrikadierten, wie auf einem Video zu sehen sein soll.

Pro-Palästina-Protest an US-Universitäten: Kritik an Israel und Unterstützung der USA

Hintergrund der Proteste ist der Krieg in Israel und die humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen. Die Demonstrantinnen und Demonstranten kritisieren vor allem die Reaktion Israels auf die Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 und die Israel-Politik von US-Präsident Joe Biden. Von ihrer Universität fordern sie, sich von Unternehmen mit Verbindung zu Israel zu trennen.

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Seit knapp zwei Wochen finden an der Columbia University in New York propalästinensische Demonstrationen statt. Am Dienstag haben Demonstranten ein Gebäude auf dem Campus eingenommen. © Alex Kent/Getty Images/AFP

Nach Angaben der Studierendenzeitung „Columbia Spectator“ befanden sich mehrere Dutzend Protestierende dem Gebäude. Hunderte weitere demonstrierten demnach vor dem Gebäude. Die Hamilton Hall, die durch die Demonstrierenden besetzt wurde, war auch 1968 im Protest gegen den Vietnamkrieg Schauplatz einer Hausbesetzung.

US-Universität drohte nach propalästinensischen Protesten mit Suspendierungen

In der Nacht sollen Berichten der New York Times zufolge Menschen unter „Free Palestine“ Rufen über den Campus in Manhattan gezogen sein. Innerhalb von 20 Minuten sollen einige der Menschen die Hamilton Hall eingenommen haben. Die Universität hat das mittlerweile bestätigt.

Das Lager der Demonstrierenden sollen viele bereits am Montag verlassen haben, als eine Frist der Universität auslief. Die Hochschule hatte zuvor angekündigt, Studentinnen und Studenten zu suspendieren, wenn sie ein Protestcamp auf dem Universitätsgelände nicht bis Montagnachmittag verlassen sollten.

Rund 800 Festnahmen im Rahmen von Pro-Palästina Demos

Demonstranten an der California State Polytechnic University in Humboldt besetzen bereits seit mehr als eine Woche ein Gebäude. Die Polizei soll dort bereits begonnen haben, Menschen festzunehmen. Auch an der Portland State University in Oregon hatten Studenten eine Bibliothek eingenommen.

Vor knapp zwei Wochen hatte ein Einsatz der New Yorker Polizei an der Columbia für Aufsehen und Kritik gesorgt, in der Folge kam es in Dutzenden Universitäten in den USA zu Protesten und dem Aufbau von Zeltlagern. Seitdem wurden landesweit laut New York Times mehr als 800 Menschen festgenommen, darunter auch Hochschulpersonal. Einigen wird Antisemitismus und die Verharmlosung der islamistischen Hamas vorgeworfen, deren Ziel unter anderem die Vernichtung des Staates Israel ist. (pav/dpa)

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