Heiligkreuz: An der „Klagemauer“ fehlen Klos

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Versammlung im Kulturhaus Heiligkreuz e. V.: (von links) Konrad Mendler (Beisitzer), Bürgermeisterin Erna-Kathrein Groll, Wolfgang Meyer-Müller (Vorsitzender) und Bärbl Gruhl (Kassierin). © Anatol Kraus

Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung des Kulturhausvereins Heiligkreuz kamen die wichtigsten Anliegen zur Sprache: Toiletten für den Carport sowie ein Container und die zugehörige Stellfläche für den Verein.

Kempten – Im Nebenzimmer des „Unteren Wirts“ traf sich jüngst in geselliger Runde der Kulturhausverein Heiligkreuz zu seiner Jahreshauptversammlung. Vorsitzender Wolfgang Meyer-Müller ging dabei auf die wichtigsten Veranstaltungen des vergangenen Jahres ein. So war im Juli die Heiligkreuzer Musiknacht mit über 400 Gästen wieder gut besucht. Für ausgelassene Stimmung sorgten Michl Bier, Burger und die Bands „Poor-Boys“, „Schwerverblecher“ sowie „Freak Out“. Meyer-Müller regte an, den Zapfenstreich um 30 Minuten nach hinten zu verschieben. Anstelle der Musiknacht wird es heuer vom 11. bis 14. Juli das Bezirksmusikfest der Musikkapelle Heiligkreuz geben.

Höhepunkt des Jahres war aber die Dorfweihnacht im November: Ob Schule, Kindergarten, Kirche, Feuerwehr oder Ortsvereine, alle packten mit an beim gemeinsamen Fest mit über 700 Besuchern. Ein angekündigter Sturm hatte kurzfristig eine Verlegung der Hütten vom Kirchenvorplatz zum Carport notwendig gemacht, aber auch das gelang dank der großartigen Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer.

Dringendes Bedürfnis bei Veranstaltungen

Heuer soll die Dorfweihnacht womöglich von Anfang an dort geplant werden, denn der ursprünglich als „Klagemauer“ kritisierte Platz hat sich inzwischen als Veranstaltungsort bewährt. Für eine weitere Nutzung fordern die Heiligkreuzer Vereine allerdings eine öffentliche Toilette auf dem Gelände, denn nach der Bebauung des letzten Grundstücks im Baugebiet Heiligkreuz-Süd sind dort weder Trink- noch Abwasseranschluss verfügbar. Man habe deshalb bereits Gespräche mit der Stadt geführt und deutlich gemacht, dass dies zügig gehen müsse, so derVorsitzende. Dritte Bürgermeisterin Erna-Kathrein Groll (Grüne) bestätigte, dass ein Toilettenhäuschen an diesem Ort ganz wichtig sei, und sie dafür kämpfen werde.

Der Verein setzte sich außerdem für den baldigen Bau der neuen Schule ein, unter anderem auch, „weil der Hof zusätzlich in der Freizeit genutzt werden kann“, wie Mayer-Müller betont. Auf die Frage, wann es endlich so weit sei, könne sie noch keine Antwort geben, sagte Groll, OB Kiechle habe von vier Jahren gesprochen. Joseph Mayr (CSU) bestätigte, dass es mit der Schule noch dauern werde.

„Kabuff“ für Gerätschaften gesucht

Als weiteres Vereinsanliegen nannte Meyer-Müller ein eigenes „Kabuff“, in dem die vielen, über die Jahre angeschafften Gerätschaften untergestellt werden könnten, darunter eine Musikanlage, Lautsprecher, Mikrofone, Aufsteller und Grills. Zweckmäßig wäre etwa ein Container, für diesen müsste die Stadt allerdings 21 Quadratmeter Stellfläche zur Verfügung stellen. Groll und Mayr sagten hier ihre Unterstützung zu.

Seinem Ärger Luft machte Josef Kammerlander, Gründungsmitglied des Kulturhausvereins: „Es ist peinlich, dass man um ein Klohäuschen betteln muss!“ Ja, Folklore und Weihnachtsmarkt liefen gut, aber die Wahrheit sei, dass seit elf Jahren Nullkommanull vorwärts gehe und es keine Räumlichkeiten für Veranstaltungen gebe.

Mayr bestätigte diesen Mangel: „In Heiligkreuz fehlt ein zentraler Veranstaltungsort, wo alle Familien feiern können.“ Umliegende Gemeinden hätten zwar Räumlichkeiten, fänden aber keine Betreiber. Dies sei ein Riesenproblem, das sich durch alle Bereiche ziehe.

Dass zu viele Vorschriften ehrenamtliche Arbeit auch kaputt machen können, beklagt Franz Haggenmüller. Als Beispiel nannte er für den örtlichen Kinderspielplatz angelieferte Hackschnitzel, die der TÜV nicht abnehmen wollte. Er forderte einen „riesen Bürokratieabbau“.

Gegen Ende der Veranstaltung gab es schließlich noch „a bissle was Positives“ von Thomas Landerer (Freie Wähler) zu berichten. Nicht ohne Stolz erklärte er, dass es am Friedhofseingang bald ein Mitfahrbänkle für die Zielorte Thingers, Mariaberg, Wiggensbach und Altusried geben werde.

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